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Ehrung
Für die Freiheit: Dr. Wolfgang Gerhardt

Freunde und Weggefährten blicken anlässlich des Festakts zum 75. Geburtstag auf ihre gemeinsame Zeit

Dr. Wolfgang Gerhardt hat die Friedrich-Naumann-Stiftung als Vorsitzender geprägt wie kaum ein Zweiter. Langjährige Freunde und Weggefährten blicken anlässlich seines 75. Geburtstages auf ihre gemeinsame Zeit mit einem liberalen Vorkämpfer zurück. Lesen sie im Folgenden eine Vorrede unseres Kuratoriumsvorsitzenden Jürgen Morlok.

Am 31. Dezember 2018 hat Dr. Wolfgang Gerhardt sein 75. Lebensjahr vollendet. Kurz zuvor, am 25. September 2018, hat er sein Amt als Vorsitzender des Vorstandes der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit an Prof. Dr. Karl-Heinz Paqué übergeben. Aus diesen beiden Anlässen möchte die Stiftung ihn mit einer Festschrift ehren.

Wir möchten mit der Schrift versuchen, in einzelnen Beiträgen vieler Begleiterinnen und Begleiter den Lebenslauf Wolfgang Gerhardts in vielen Facetten nachzuzeichnen. Einige Beiträge betreffen die Marksteine, die sein Leben bestimmt haben: seine Kindheit und Jugend, die Studentenjahre, den Weg in die Politik und an die Spitze von Partei, Fraktion und Stiftung. Andere porträtieren den Menschen Wolfgang Gerhardt in seiner persönlichen Vielfalt. Wir wollen aufzeigen, dass der Weg, den Wolfgang Gerhardt in den vergangenen siebeneinhalb Jahrzehnten, von der Kindheit am Vogelsberg über Wiesbaden, Bonn, Berlin und Potsdam gegangen ist, eine klare Richtungsanzeige gehabt hat: immer geradeaus, immer für die Freiheit!

Wolfgang Gerhardt ist ein engagierter Intellektueller, der beschreibt, analysiert, urteilt und dann vom Tatendrang geleitet für seine Überzeugungen einsteht.

Jürgen Morlok
Jürgen Morlok

Als Wolfgang Gerhardt im Mai 2006 den Vorsitz des Vorstandes der Friedrich-Naumann-Stiftung übernahm, war er noch aktiver Abgeordneter des Deutschen Bundestages. In seiner neuen Funktion als Vorsitzender des Vorstandes der liberalen Stiftung in Deutschland, der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit, bezog er immer wieder Positionen zu wichtigen politischen Fragen und wurde dabei in beispielhafter Weise dem Auftrag einer politischen Stiftung gerecht, politische Bildung im In- und Ausland zu vermitteln und dabei jenseits des oft kurzlebigen Parteienstreits über den Tag hinaus zu denken. Er verschaffte damit liberalen Positionen große öffentliche Aufmerksamkeit und gab gleichzeitig der inhaltlichen Arbeit unserer Stiftung klare Leitlinien. Doch er wirkte weit über die Stiftung und den organisierten Liberalismus hinaus, stieß Diskussionen an und beeinflusste die öffentliche Meinung zu wichtigen Zukunftsfragen nachhaltig.

Mit seinen Veranstaltungen und Artikeln griff er immer wieder Themen auf, die ihm am Herzen lagen, wies auf gesellschaftliche und politische Missstände hin, warnte vor falschen Erwartungen und warb für einen Liberalismus im Sinne von mehr „Freiheit und Fairness“.

Mit seinen Vorträgen quer durch die Republik ist er auf viel Zuspruch gestoßen. Wolfgang Gerhardt kann Menschen für den Liberalismus begeistern. Das stimmte uns zuversichtlich und machte uns und vielen anderen liberal gesinnten Menschen in Deutschland Mut, gerade in der Zeit, als der politisch organisierte Liberalismus nach dem Ausscheiden der FDP aus dem Deutschen Bundestag im Jahr 2013 sich in seiner schwersten und bedrohlichsten Krise seit 1945 befand.

Doch die Liberalen sind krisenerprobt und krisenfest: Vor über 100 Jahren hat Friedrich Naumann seine berühmte Schrift über die „Leidensgeschichte des deutschen Liberalismus“ verfasst und wollte dem Liberalismus wieder zu Erfolg und Aufstieg verhelfen. Dafür hat er uns einen – wie ich finde bis heute – ganz ordentlich klugen Rat gegeben.

Wenn sich der Liberalismus erneuern wolle, dann müsse er „bis zur untersten Tiefe seiner eigenen Prinzipien hinabsteigen und aus dieser seiner alten Brunnenstube neues Wasser herausholen.“1 Diese Weisheit hat Wolfgang Gerhardt umgesetzt und den Menschen in Deutschland vermittelt.

Den ganzen Text von Dr. Jürgen Morlok finden Sie hier.