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Leben und Werk des Politikers, Industriellen, Schriftsteller und Philosophen Walther Rathenau.

Rathenau-Tag der Stiftung für die Freiheit
Der Walther-Rathenau-Tag ist mittlerweile schon eine Traditionsveranstaltung im Kreis Märkisch-Oderland und fand dieses Jahr nun bereits zum 11. Mal statt. Die Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit und die Karl-Hamann-Stiftung für liberale Politik e

Der Walther-Rathenau-Tag ist mittlerweile schon eine Traditionsveranstaltung im Kreis Märkisch-Oderland und fand dieses Jahr nun bereits zum 11. Mal statt. Die Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit und die Karl-Hamann-Stiftung für liberale Politik e

© Walther Rathenau Gesellschaft e. V. 2017

Der Walther-Rathenau-Tag ist mittlerweile schon eine Traditionsveranstaltung im Kreis Märkisch-Oderland und fand dieses Jahr nun bereits zum 11. Mal statt. Die Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit und die Karl-Hamann-Stiftung für liberale Politik erinnern damit an Leben und Werk des Politikers, Industriellen, Schriftsteller und Philosophen Walther Rathenau.

Ort des Geschehens war auch diesmal das sogenannte „Teehaus“ des Schlosses Freienwalde, das eigentlich ein Theater der Königin Friederike Luise von Preußen war. Dr. Reinhard Schmook, früher „Kastellan“ des Schlosses, ging auf die wechselvolle Geschichte des Schlosses ein. „1909 kaufte Walther Rathenau das Schloss mit allem drum und dran von der Preußischen Krone und legte Wert darauf, dass auch die zuvor entfernten Möbel wieder zurückgeschafft wurden“, berichtete der Historiker Dr. Schmook. Rathenau wollte den altpreußischen Stil, den er sehr verehrte, innen und außen wieder herstellen.

Auch die Bundestagsabgeordnete Linda Teuteberg ging in ihrem Grußwort auf die Geschichte des Schlosses ein, das als Wohnsitz des großen Außenpolitikers eine historische Bedeutung hat. Es gehe darum, dieses sanierte Kleinod auch in Zukunft zu bewahren, dies sei nur mit einem gemeinsamen Engagement von Stadt, Kreis, Land und Bund möglich.

Ähnlich äußerten sich auch Ralf Lehmann, Bürgermeister von Bad Freienwalde und der stellvertretende Landrat Friedemann Hanke.

Im Hauptvortrag ging es weniger um Freienwalde als um die Welt, in die Walther Rathenau durch seine Familiengeschichte hineingeboren wurde: Die Welt der Industrie. Und diese Welt ist untrennbar mit der Geschichte der AEG verbunden, die Rathenaus Vater Emil Rathenau gegründet und aufgebaut hat. Susanne Reumschüssel, Projektleiterin des Vereins Industriesalon Schöneweide, zeichnete die Geschichte des AEG-Stammwerkes Oberschöneweide nach. Dort entstand das erste Kabelwerk der AEG, das mit atemberaubender Geschwindigkeit wuchs und den heutigen Ortsteil von Berlin prägte. Tausende von Arbeitern waren hier beschäftigt. Nachts leuchtete das Werk, erhellt von elektrischem Licht, so dass die Berliner es ihren Gästen als „Elektropolis“ zeigten. Auch Erfindungen wie das erste Tonbandgerät wurden hier gemacht. Nach dem frühen Tod von Erich Rathenau, dem Bruder des späteren Außenministers, übernahm der Vater Emil Rathenau selbst die Leitung des Werkes bis zu seinem Tod im Jahr 1915. Es wurde deutlich: Es ist eine atemberaubende Industriegeschichte, die der Verein dokumentiert und erforscht, auch in ihren Schattenseiten der Zwangsarbeit in der Zeit der NS-Diktatur.

In Oberschöneweide arbeitete auch der bekannte Berliner Architekt Peter Behrens, dessen „Peter-Behrens-Turm“ dieses Jahr 100jähriges Jubiläum feierte. Die über 50 Gäste konnten eine beeindruckende Video-Präsentation mit einer Lichtinstallation am Peter-Behrens-Turm erleben. Forenleiter Heiko Krause kündigte an, sich dafür einzusetzen, im nächsten Jahr einen Besuch im Industriesalon Schöneweide anzubieten.