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Publikation
Werner Maihofer – Für einen sozialen Liberalismus

Werner Maihofer Freiburger Thesen
Werner Maihofer

Mit kaum einem anderen Namen verbinden sich die Freiburger Thesen so sehr wie mit dem von Werner Maihofer. Das inzwischen legendäre Parteiprogramm aus dem Jahr 1971, dessen 50. Jubiläum wir in diesem Jahr feiern, verdankt sich vor allem seinen Ideen und seinen Formulierungen. Maihofer war aber weit mehr als nur ein Theoretiker und Programmatiker. Seit 1955 lehrte er an den Universitäten Saarbrücken und Bielefeld Rechtsphilosophie, Straf- und Verfassungsrecht. 1969 holte ihn der Parteichef Walter Scheel in die FDP, in der Maihofer, protegiert von den sozialliberalen Kräften, zum Vorsitzenden der Programmkommission gewählt wurde. Seit 1972 Bundesminister für besondere Aufgaben und dann von 1974 bis 1978 Bundesinnenminister profilierte er sich besonders im Kampf gegen den Terrorismus. Sein Motto „Im Zweifel für die Freiheit“ hielt er aufrecht, selbst wenn er angesichts der Bedrohung der staatlichen Ordnung Einschränkungen durchsetzen musste. 1978 trat er infolge einer Überwachungsaffäre, für die er die Verantwortung übernahm, als Minister zurück. Auch in der Partei trat er in den Hintergrund und kehrte an die Hochschule nach Bielefeld zurück, um schließlich als Präsident des Europäischen Hochschulinstituts Florenz zu wirken. Maihofers rechtswissenschaftliches Vermächtnis wurde das von ihm und Hans-Jochen Vogel herausgegeben „Handbuch des Verfassungsrechts der Bundesrepublik Deutschland“. Vielfach geehrt und anerkannt als Wissenschaftler wie Politiker starb Maihofer 2009 mit fast 91 Jahren.

Über Leben und Werk des sozialliberal eingestellten Politikers und bedeutenden Rechtswissenschaftlers informiert eine neue Broschüre aus der Reihe „Public History“.

50 Jahre Freiburger Thesen: Wandel beginnt im Kopf

Freiburger Thesen

Zurück in die Zukunft: Die Freiburger Thesen des Jahres 1971 sind eines der populärsten Parteiprogramme in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. Sie stellen das wohl avancierteste Zukunftsmodell des Liberalismus nach 1945 dar. 50 Jahre nach Freiburg schlagen wir ein neues Kapitel auf und diskutieren die Bedeutung und Innovationskraft der Freiburger Thesen für die Gegenwart.

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