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Künstliche Intelligenz
Schöne neue Welt: Künstliche Intelligenz und Meinungsfreiheit

AI and Freedom of Speech
© Friedrich Naumann Foundation for Freedom

Die Botschaft der Bundesrepublik Deutschland Ankara, die Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit und die Menschenrechtsakademie veranstaltete einen einzigartigen Wettbewerb für KI-generierte Bilder. Das Thema des Wettbewerbs war KI und die Zukunft der Menschenrechte. Der Wettbewerb stieß auf ein breites Interesse, und mehr als 150 Bewerbungen wurden einer Expertenjury vorgelegt, darunter ein KI-System, das 15 Bilder auswählte.

Vor der Ausstellung dieser Kunstwerke organisierten die Botschaft der Bundesrepublik Deutschland Ankara, das Büro der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit Türkei und die Menschenrechtsakademie in Ankara gemeinsam eine zum Nachdenken anregende Podiumsdiskussion, die die komplizierte Beziehung zwischen künstlicher Intelligenz (KI) und Meinungsfreiheit beleuchtete. Die Veranstaltung mit dem Titel "Schöne Neue Welt: Künstliche Intelligenz und Meinungsfreiheit" zielte darauf ab, die Auswirkungen von KI-Fortschritten auf das Grundrecht auf freie Meinungsäußerung im digitalen Zeitalter zu untersuchen.

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Mr. Henning Simon, Envoy of Germany to Turkey

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Das Panel begann mit einer Grundsatzrede von Henning Simon, dem Gesandten Deutschlands in der Türkei. Er sprach darüber, wie es immer schwieriger wird, zwischen KI-generierten Fakten und Bildern und echten Bildern zu unterscheiden. Er betonte, dass der Kampf um die Unterscheidung immer komplexer werden wird.

Im Anschluss an Herrn Simons Rede sprach Frau Beate Apelt, Leiterin des Büros der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit in der Türkei, über das Engagement der Stiftung für die Förderung demokratischer Werte und den Schutz der Menschenrechte angesichts neuer Technologien. Frau Elif Menderes, Direktorin der Menschenrechtsakademie, betonte, wie wichtig es sei, sich mit den ethischen Auswirkungen der KI auf die Meinungsfreiheit auseinanderzusetzen.

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Beate Apelt, Head of FNF Türkiye Office

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Prof. Catrin Misselhorn, eine Expertin für KI und Philosophie von der Universität Göttingen, hielt einen Vortrag mit dem Titel "Ethik, Künstliche Intelligenz und Journalismus". Prof. Misselhorn ging auf die historische Entwicklung der KI-Praktiken ein und beleuchtete die transformative Rolle der KI bei der Gestaltung der Technologie. Sie unterstrich die Notwendigkeit eines umfassenden Verständnisses der ethischen Überlegungen bei der Implementierung von KI in allen Bereichen und rief zu einer verantwortungsvollen Einführung und Nutzung auf.

Der anschließende Teil des Panels, der von der Journalistin Zeynep Gürcanlı moderiert wurde, beschäftigte sich mit der Frage: "Was bedeutet der Aufstieg der Künstlichen Intelligenz für die Meinungsfreiheit und die Zukunft des Journalismus?" Der angesehene Podiumsteilnehmer Prof. Erkan Saka teilte seine Erkenntnisse und unterstrich die doppelte Natur der Auswirkungen von KI auf die Bereiche Journalismus und auch den Bereich des Kundenservices. Prof. Saka erkannte die potenziellen Vorteile der KI an, warnte aber gleichzeitig davor, dass sie das Recht auf freie Meinungsäußerung einschränken könnte. Er rief zu einem vernünftigen Ansatz bei der Nutzung des enormen Potenzials der KI auf und betonte die entscheidende Bedeutung ethischer Überlegungen und einer verantwortungsvollen Nutzung. Dr. Sarphan Uzunoğlu, der Geschäftsführer von NewsLabTurkey, bot eine umfassende Analyse der weitreichenden Auswirkungen von Medien und Digitalisierung auf die Gesellschaft. Dr. Uzunoğlu hob die tiefgreifenden Veränderungen hervor, die digitale Technologien, einschließlich KI, für die Medienlandschaft mit sich gebracht haben, und unterstrich die Notwendigkeit für Medienschaffende, sich an diese dynamischen Veränderungen anzupassen und darauf zu reagieren.

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Prof. Dr. Catrin Misselhorn

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Die Podiumsdiskussion endete mit einer engagierten Frage- und Antwortrunde, die den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Möglichkeit gab, die Feinheiten des Themas weiter zu erkunden und Erkenntnisse auszutauschen. Die Veranstaltung diente als Plattform für Interessenvertreterinnen und -vertreter aus verschiedenen Bereichen und förderte einen reichhaltigen und vielfältigen Dialog über die sich entwickelnde Beziehung zwischen KI und Meinungsfreiheit.

Dieses Panel unterstrich das Engagement für die Förderung des offenen Dialogs, des kritischen Denkens und des Schutzes der Grundrechte angesichts des raschen technologischen Fortschritts. Durch die Förderung eines tieferen Verständnisses der Überschneidungen zwischen KI und Meinungsfreiheit sollte die Podiumsdiskussion zu einem sachkundigeren und inklusiveren Diskurs über die Herausforderungen und Chancen der KI im Bereich der Menschenrechte und demokratischen Werte beitragen.

Im Anschluss an die Podiumsdiskussion fand ein Empfang mit den ausgezeichneten Kunstwerken statt.

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Panel discussion and Q&A session

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