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Lieferkettengesetz: Unterstützung für Exporteure in Sri Lanka

FNF Sri Lanka
© FNF Sri Lanka

Der Countdown läuft. Am 1. Januar 2023 tritt in Deutschland das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (kurz: Lieferkettengesetz) in Kraft. Ziel ist es, einen rechtlichen Rahmen zu schaffen, um Umwelt-, Menschen- und Kinderrechte entlang der globalen Lieferketten zu verbessern. Bei Verstößen droht ein Bußgeld oder Schadenersatz an Mitbewerber. Zunächst wird das Gesetz für Unternehmen mit mehr als 3.000 Beschäftigten, ab 2024 auch für solche mit mehr als 1.000 Beschäftigten gelten. Wie in Deutschland setzt sich weltweit immer stärker die Erkenntnis durch, dass sich Nachhaltigkeit und Profitabilität nicht gegenseitig ausschließen. Länderübergreifende Nachhaltigkeitsgesetze werden deshalb von immer mehr Staaten erlassen.

Um weiterhin in diese Länder exportieren zu können, müssen sich auch Unternehmen in Südasien anpassen. In keinen Handelsblock liefert Sri Lanka so viele Waren wie in die Staaten der EU, wobei Deutschland in Europa der wichtigste Partner ist. Haupt-Exportgüter sind Textilien. Aus Sicht von Expertinnen und Experten wird es entsprechend unerlässlich, dass sich auch Lieferanten aus dem Inselstaat an die Vorgaben des Lieferkettengesetzes halten. Noch ist allerdings gerade kleineren und mittelgroßen Unternehmen oftmals nicht bewusst, welche neuen Anforderungen auf sie zukommen.

Im Sommer 2020 startete die Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit deshalb zusammen mit einer Delegation der Deutschen Wirtschaft in Sri Lanka und der Managementberatung „Löning – Human Rights & Responsible Business“ die Initiative „Verantwortungsvolles Wirtschaften, Nachhaltige Lieferketten“. In Seminaren lernen Unternehmerinnen und Unternehmer aus den Wirtschaftsbereichen Textilien, Lebensmittel, Landwirtschaft und Gummi, auf welche neuen Anforderungen sie sich in ihren Lieferketten einstellen müssen. So können sie ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit stärken, indem sie den Zugang etwa zu wachstumsstarken EU-Märkten ermöglichen. Im Jahr 2021 folgten im zweiten Teil der Initiative spezielle Trainings mit lokalen Exporteuren. Dargestellt wurde anhand von Best Practices, wie Unternehmen aus der EU und den USA Due-Diligence-Prozesse durchführen und dokumentieren. Weitere Trainings sollen folgen. 

Nachholbedarf sehen Experten vor allem bei den Menschenrechten, speziell den Arbeitsbedingungen in den Fabriken. Im August 2022 reiste eine Delegation aus Sri Lanka nach Berlin, um sich über Nachhaltige Lieferketten zu informieren. Unter den Teilnehmenden waren neben Vertretern der Friedrich- Naumann-Stiftung für die Freiheit sowie der AHK Sri Lanka auch Unternehmer, etwa aus der Textilindustrie, sowie Vertreter der Regierung und nationaler Verbände des Landes und Journalisten.

Die verschärften Lieferbedingungen kommen für den südasiatischen Staat mit seinen knapp 22 Millionen Einwohnern in einer ohnehin schwierigen Zeit. „Das Land kann seine Schulden nicht bedienen. Die Wirtschaft liegt am Boden und es geht nur noch um Schadensbegrenzung“, schreibt Florian Wenke, in einer Mitte 2022 veröffentlichten Analyse bei Germany Trade & Invest (gtai). Sri Lanka verhandelt aktuell mit dem Internationalen Währungsfonds über ein Rettungspaket. Die Central Bank of Sri Lanka (CBSL) erwartete im April 2022 nur noch ein Wirtschaftswachstum von gerade einmal einem Prozent für das laufende Jahr und korrigierte damit die erst im März 2022 veröffentlichte Prognose der Weltbank von 2,4 Prozent deutlich nach unten. Sri Lanka leidet seit Jahren unter einem hohen Handelsbilanzdefizit, das auch 2022 infolge steigender Rohölpreise weiter bestehen dürfte. CBSL-Gouverneur Nandalal Weerasinghe schließt sogar nicht aus, dass es zum schlimmsten Wirtschaftseinbruch in der Geschichte des Landes kommen könnte. 

 

Ms. Semini Satarasinghe holds a BA in International Business Management (University of Staffordshire, UK) and MSc in International Business Management (University of West London, UK). She has read for a graduate diploma in Economics from the Singapore Institute of Management, LSE Program. Prior professional experience of Ms. Satarasinghe includes working in the Industry Competitiveness Research Unit at the Institute for Policy Studies in Sri Lanka as well as the Corporate Banking Unit at the Development Finance Corporation of Ceylon (DFCC Bank).  Currently, Ms. Satarasinghe works at the Delegation of German Industry and Commerce in Sri Lanka (AHK Sri Lanka) as the Marketing and Communications Manager. Her primary duties include writing the monthly newsletter, online content management, organizing short-term training initiatives on sustainability-related topics and providing support services to improve German-Sri Lankan bilateral relations. Ms. Satarasinghe is intrigued by topics concerning economic empowerment, human rights and education.