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Soziale Innovationen und ihr Beitrag zum Innovationssystem

Ein wettbewerbsfähiger Innovationsstandort braucht mehr als Digitalisierung und Hochtechnologie. Er braucht motivierte Köpfe, die in agilen und kreativen Arbeits- und Kommunikationsmethoden in Partnerschaften über alle Sektoren hinweg an den großen gesellschaftlichen Herausforderungen arbeiten. Deswegen braucht Deutschland soziale Innovationen! Bisher werden in Deutschland soziale Innovationen vor allem mit Sozialunternehmen verknüpft, die sich auf unternehmerische Weise gemeinnützigen, lokalen Problemen annehmen. Unser Blick nach Schweden, UK und Frankreich zeigt jedoch, dass es soziale Innovationen braucht, um eine ganze Gesellschaft voranzubringen.

Hier hat Deutschlands Forschungs- und Innovationspolitik Aufholbedarf! In unserem bisher stark technologieorientiertem Innovationssystem müssen soziale Innovationen im Sinne der societal innovation mit eigenen Strukturen, Ressourcen und Fördermaßnahmen gestärkt werden. Dabei sollten soziale Innovationen nicht auf die Zivilgesellschaft reduziert sein. Denn soziale Innovationen werden nicht nur von gemeinnützigen Sozialunternehmen entwickelt. Sie sind genauso erforderlich für die Innovationskraft unserer Wohlfahrtsverbände, Industriekonzerne und Ministerien. Das vorliegende Policy-Review führt in den Begriff und seine unterschiedlichen Lesarten ein. Es untersucht, wie soziale Innovationen in Deutschland gefördert werden und blickt über den Tellerrand zu unseren europäischen Nachbarn. Die Bilanz der deutschen Förderlandschaft zeigt: Von ihnen können wir lernen. Staatliche Förderorganisationen müssen zuerst selbst besser werden, soziale Innovationen zu verstehen und zu fördern. Dafür ist ein breites Verständnis sozialer Innovationen erforderlich, das sich löst von der Frage, wo soziale Innovationen beginnen und technische Innovationen aufhören.