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FNF Jahresbericht 2023

Jahresbericht 2023 - Krisen. Zukunft. Freiheit

Das Jahr 2023 war ein von globalen Krisen, nationalen Herausforderungen, aber gleichzeitig auch von hoffnungsvollen Entwicklungen geprägtes Jahr. Wir haben unsere Arbeit als Stiftung für die Freiheit erfolgreich gestalten können. In wichtigen Bereichen konnten wir weiter wachsen. Mit unseren Veranstaltungen und Trainings haben wir 140.000 Bürgerinnen und Bürger erreicht. Die Pressereichweite konnte im Vergleich zum Vorjahr nochmals deutlich um 19 Prozent gesteigert werden. Die Stiftungswebsite www.freiheit.org konnte 7,7 Millionen Seitenaufrufe verzeichnen. Unser Kundenstamm wächst. Die Expertise unserer Kolleginnen und Kollegen im Ausland wird von Medien im Inland stark nachgefragt. Als moderner Thinktank haben wir die Rekordzahl von 245 Publikationen veröffentlicht.

Auf unserer Agenda finden sich die Themen, die die Bürgerinnen und Bürger umtreiben. In Deutschland, in Europa und weltweit. Wir nutzen unsere Netzwerke, um liberale Lösungen gemeinsam zu entwickeln und zu diskutieren. Prominente Köpfe bringen mit uns gemeinsam die liberale Idee nach vorn. Nur beispielhaft seien hier die Berliner Rede zur Freiheit 2023 mit der belarussischen Oppositionsführerin Sviatlana Tsikhanouskaya sowie Veranstaltungen mit dem israelischen Oppositionsführer Yair Lapid, der Friedensnobelpreisträgerin Maria Ressa, dem Historiker Prof. Dr. Christopher Clark und der Vizepräsidentin der Europäischen Kommission Margrethe Vestager genannt.

Der Überfall der Hamas auf Israel im Oktober 2023 war auch ein Einschnitt in die Stiftungsarbeit. Wir haben Veranstaltungen und Webtalks organisiert, um die Ereignisse zu diskutieren und der sofort einsetzenden Desinformation entgegenzuwirken. Als Folge dieser Ereignisse entstand zudem die Publikation „Israels Krieg in Gaza verstehen“, die unser Projektbüro in Jerusalem initiierte.

Der Erfolg liberaler Demokratien ist entscheidend vom wirtschaftlichen Erfolg und von der Aussicht auf zukünftigen Wohlstand abhängig. Die liberalen Demokratien stehen im internationalen Vergleich an vielen Stellen noch gut da, laufen aber Gefahr, bei wichtigen Zukunftstechnologien oder in alltäglichen Lebensbereichen der Menschen den Anschluss zu verlieren. Die Erfolgsgeschichte einer liberalen Demokratie wird im Verständnis vieler Bürgerinnen und Bürger dann erzählt, wenn Politik auch den eigenen wirtschaftlichen Erfolg und Aufstieg fördert. Viele unserer Formate haben deshalb Wirtschaftsthemen zum Inhalt. An dieser Stelle seien der Migrant Founders Monitor, die Schulbuchstudie Wirtschaft, die Studie zu nachhaltigen Energieimporten sowie zahlreiche Arbeiten zum Bau- und Wohnungsmarkt erwähnt.

Als Stiftung sind wir dort präsent, wo brisante politische Themen diskutiert werden. Im vergangenen Jahr konnten wir prominent auf der Digitalmesse re:publica ein brandaktuelles Gutachten zum digitalen Briefgeheimnis vorstellen. Wir haben erfolgreiche Side-Events und Fringe-Meetings auf der Leipziger Buchmesse, auf der COP28 und auf der Munich Security Conference platzieren können.

Im vergangenen Jahr feierte die Begabtenförderung der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit ihr 50-jähriges Bestehen. Wir sind stolz darauf, dass wir 1.395 engagierte junge Menschen unterstützen konnten. Ein besonderes Highlight war das erstmalige Pro:Lib-Zukunftsforum, bei dem Stipendiatinnen und Stipendiaten mit Vertreterinnen und Vertretern aus der Politik und Expertinnen und Experten der Stiftung zusammenkamen. Themen wie die zukünftige Organisation der Städte, Mobilität, Landwirtschaft und Bildung standen im Mittelpunkt des Austauschs. Diese Plattform bietet eine wertvolle Gelegenheit, um Ideen zu diskutieren und Impulse für die Zukunft zu setzen. Ab 2024 wird die Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit erstmalig Stipendien für Auszubildende anbieten und Partner dieses Pilotprojekts des Bundesministeriums für Bildung und Forschung sein.

Die globale Kampagne „Reshape Europe“ wurde international fortgesetzt und umfasste Veranstaltungen, Publikationen und einen internationalen Hackathon-Wettbewerb zur Rolle und Stärkung der EU. Angesichts des Kriegs in Europa beschäftigte sich der Global Security Hub schwerpunktmäßig mit dem Thema Europäische Sicherheitsarchitektur und veröffentlichte auf der Münchner Sicherheitskonferenz die Publikation „EDINA – European Defence in a New Age“ gemeinsam mit europäischen Thinktankern und Expertinnen und Experten.

Die Integration von Umweltaspekten in die Stiftungsarbeit und die Einführung von Initiativen wie „Naumann goes eco“ ist für uns ein künftiger Erfolgsfaktor. Die Stiftung trägt damit nicht nur selbst zum Umweltschutz bei. Wir stärken auch das gesellschaftliche Engagement und unsere Glaubwürdigkeit.

Unsere Angebote zur Förderung und Vernetzung von Frauen wurden erfolgreich ausgebaut, darunter das Empowerment-Programm und das Netzwerkprogramm #femaleforward.

Ein wichtiger Aspekt im Engagement der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit im Jahr 2023 war die Ansprache und Einbindung der jungen Generation. Am Tag der Pressefreiheit organisierte unser Netzwerkmanagement eine Veranstaltung am Campus für Demokratie in Berlin, die rund 180 Schülerinnen und Schüler anzog. Diese Initiative unterstreicht unser Bestreben, junge Menschen zu erreichen. Besonders erfreulich ist das positive Feedback auf unser Angebot an Schulen. Mit gezielten Programmen zur Sensibilisierung gegen Antisemitismus, zur Auseinandersetzung mit der DDR-Geschichte und zur Prävention von Rechtsextremismus stoßen wir auf großes Interesse. Diese Resonanz bestärkt uns in unserem Engagement, junge Menschen zu befähigen, kritisch zu denken und sich aktiv für Freiheit und Demokratie einzusetzen.

Mein Dank gilt allen Kolleginnen und Kollegen im Inland und Ausland, die durch ihre engagierte und unerschrockene Arbeit, durch ihre Ideen und Impulse diese Erfolge möglich gemacht haben. Wir bedanken uns bei unseren Förderern, Partnern, Expertinnen und Experten sowie allen, die unsere Arbeit unterstützen. Gemeinsam werden wir auch weiterhin für die Freiheit weltweit eintreten.

Annett Witte, Hauptgeschäftsführerin der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit.