Internationale Politik
222 politische Gefangene in Nicaragua freigelassen

Former Nicaragua presidential candidate Felix Maradiaga reunits with his wife Berta Valle and his daughter Alejandra, walk together after Maradiaga arrived from Nicaragua
© © picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Jose Luis Magana
Félix Maradiaga wurde mit 221 weiteren politischen Gefangenen die nicaraguanische Staatsbürgerschaft aberkannt -was ein Verstoß gegen die Menschenrechte und die rechtsstaatlichen Prinzipien ist- und sie wurden als Verräter des Landes verwiesen, anschließend mit einer Chartermaschine nach Washington, D.C. ausgeflogen.
Sowohl aus US-Regierungskreisen als auch von Seiten des Ortega-Regimes wird erklärt, dass die Freilassung auf einer einseitigen Entscheidung der nicaraguanischen Regierung beruht, dass diese keinerlei Forderungen gestellt hat, um die politischen Gefangenen in Freiheit zu entlassen. Die USA haben laut dem US-Botschafter in Nicaragua, Kevin Sullivan, lediglich logistische Unterstützung für die Ausreise der Freigelassenen geleistet und bieten nun in Washington ärztliche Versorgung und legale Beratung sowie die Möglichkeit, sich für die kommenden 2 Jahre in den USA aufzuhalten.
So groß die Freude über die Freilassung der politischen Gefangenen auch ist, die autoritären Züge des Ortega-Regimes müssen weiter aufmerksam beobachtet werden. Denn die Verfolgung der politischen Gegner durch die Diktatur Ortega nimmt kein Ende. Andersdenkende werden heute in Nicaragua nicht toleriert. Das Regime hält weiterhin 39 Regierungskritiker, unter ihnen Aktivisten, Journalisten, Menschenrechtsverteidiger, ja gar Priester, gefangen.
Elisabeth Maigler Kluesserath ist Projektleiterin Zentralamerika