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Umgang mit digitalen Medien und ihren Auswirkungen auf die psychische Gesundheit

In der großangelegten Befragung von 361 Lehrkräften unterschiedlicher Schultypen und Jahrgänge wurde die technische Mediennutzung im Unterricht und die Rolle der sozialen Medien inner- und außerhalb der Schule untersucht. Außerdem wurden Angaben zur psychischen Gesundheit der Lehrkräfte erfasst. Hierbei konnte aufgezeigt werden, dass die private Mediennutzung der Schüler und Schülerinnen im Unterricht negative Auswirkungen auf die Lernenden und Lehrenden haben kann. 54% der befragten Lehrkräfte gaben an, dass die Nutzung mit dem Lernprozess interferieren würde und 57,3% bestätigten, dass sie die Aufmerksamkeitsspanne der Lernenden mindere. Ganze 20% gaben zudem zu, sich nicht kompetent genug zu fühlen, hierauf zu reagieren. Zum anderen lassen sich auch niedrigere Werte in der psychischen Gesundheit feststellen, je häufiger die Lehrkräfte selbst soziale Medien nutzten.

Die Studie empfiehlt daher, Fortbildungen zur Mediennutzung weiter auszubauen und zudem Programme zur Reduktion der Mediennutzungszeit und der Förderung von körperlichen Aktivitäten bei Lehrkräften aufzusetzen. Neben dem reinen Kompetenzerwerb sei es aber auch nötig, den Wunsch der Lehrkräfte nach mehr Zeit im Lehrplan für die Integration der mediengebundenen Inhalte zu berücksichtigen.

„Viel zu lang wurde das Thema Mental Health an den Schulen vernachlässigt. Gerade die Nutzung digitaler Medien stellt Schülerinnen und Schüler, aber auch die Lehrkräfte selbst, dabei vor neue Herausforderungen. Ob Störungen des Unterrichtsbetriebs durch klingelnde Smartphones oder Stress und Mobbing in den sozialen Medien: beim Umgang hiermit müssen digitale und soziale Kompetenzen Hand in Hand gehen, was sich in der Aus- und Fortbildung der Lehrkräfte niederschlagen muss“, erklärt hierzu Professor Karl-Heinz Paqué, Vorstandsvorsitzender der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit.