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Stadt und KI
Wie KI unsere Städte effizienter, lebenswerter und zukunftsfähiger machen könnte

Unsere neue Studie von Fraunhofer IAO zeigt, wo KI urbane Probleme lösen kann, welche Hürden im Weg stehen und warum es jetzt mutige Entscheidungen, mehr Freiräume und klare Strategien braucht.
Junger Mann nutzt Smartphone mit Augmented-Reality-Datenvisualisierung auf einer Stadtstraße bei Nacht.

KI macht Städte schneller, schlanker und smarter, zeigt eine Kurzstudie von Fraunhofer IAO und der Friedrich‑Naumann‑Stiftung.

© picture alliance / Westend61 | Uwe Umstätter

Kommunen stehen angesichts tiefgreifender demografischer, ökologischer, gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Veränderungen unter hohem Anpassungsdruck. Der Mangel an Wohnraum, der Klimawandel, eine veraltete Infrastruktur und die zunehmende Komplexität städtischer Strukturen verlangen nach neuen Lösungsansätzen. In diesem Kontext rückt die Künstliche Intelligenz (KI) als Schlüsseltechnologie für die Stadt der Zukunft in den Fokus.

Die Studie „Stadt und KI“ von Fraunhofer IAO im Auftrag der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit untersucht das Potenzial von KI für Stadtplanung, -entwicklung und -verwaltung. Die Ergebnisse zeigen auf, wie KI in unterschiedlichen Anwendungsfeldern – etwa Mobilität, Umwelt, Bürgerbeteiligung oder Verwaltung – bereits heute zur Effizienzsteigerung sowie zur Verbesserung der Lebensqualität beitragen kann (bzw. könnte): Sei es bei der intelligenten Verkehrssteuerung, bei der Genehmigung von Bauanträgen, beim smarten Gebäudemanagement, bei der Beschleunigung von Verwaltungsprozessen, oder beim Notfall- und Katastrophenmanagement.

Dabei zeigt sich: Die größten Hürden liegen nicht in der Technik, sondern in den regulatorischen Rahmenbedingungen, mangelnden Kompetenzen und unklaren Strategien.

Fünf liberale Leitlinien

Für die Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit ergeben sich aus der Studie fünf Leitlinien für den Einsatz von KI in der Stadtentwicklung.

  1. KI gezielt zur Lösung urbaner Herausforderungen nutzen: Ob Stau, Wohnungsmangel oder Energieverbrauch – Künstliche Intelligenz kann helfen, drängende Probleme in Städten effizienter und smarter zu lösen.
  2. KI nutzen, um den Staat effizienter zu machen – nicht größer: Der Einsatz von KI in Verwaltung und Daseinsvorsorge soll Prozesse verschlanken, Entscheidungen verbessern und Bürgernähe stärken – ohne zusätzliche Bürokratie aufzubauen.
  3. Innovationsfreundliche KI-Regulierung schaffen: Deutschland benötigt einen verlässlichen, aber flexiblen Rechtsrahmen, der Innovation ermöglicht, statt sie zu blockieren.
  4. Kompetenzaufbau in Politik und Verwaltung fördern: Kommunen brauchen KI-Wissen – sowohl strategisch als auch operativ. Schulungen, Wissensnetzwerke und praxisnahe Fortbildung sind dafür entscheidend.
  5. Kommunale Selbstverwaltung stärken: Städte und Gemeinden müssen selbst entscheiden können, wie und wo sie KI einsetzen – unter Berücksichtigung lokaler Bedürfnisse und mit eigenen Gestaltungsfreiräumen.

Fazit

Künstliche Intelligenz kann Städte schneller, schlanker und smarter machen. Die Technologie ist vorhanden, die Anwendungsfelder sind vielfältig. Doch statt mutig zu erproben, wird in Deutschland noch zu oft verwaltet, gezögert oder überreguliert. Es fehlt der politische Wille, Kommunen die nötigen Freiräume zu geben, Kompetenzen aufzubauen und Innovation zuzulassen. Städte brauchen die Möglichkeit, ihre eigenen KI-Strategien zu entwickeln, neue Ideen unbürokratisch zu testen und pragmatische Lösungen vor Ort umzusetzen.

Für eine liberale Stadtpolitik ist klar: KI soll nicht den Staat vergrößern, sondern leistungsfähiger machen – zum Nutzen der Bürgerinnen und Bürger. Richtig eingesetzt, kann KI helfen, Verwaltungsprozesse zu beschleunigen, Ressourcen zu sparen und echte Teilhabe zu fördern. Sie ist kein Selbstzweck, sondern ein Werkzeug für mehr Freiheit, Effizienz und Zukunftsfähigkeit im urbanen Raum.