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Krieg in Europa
Putins Kriege

Dieses von Maxar Technologies zur Verfügung gestellte Satellitenbild zeigt Schäden an einem Theater in Mariupol (Mitte rechts) und an nahe gelegenen Gebäuden in Mariupol, Ukraine

Das Satellitenbild zeigt Schäden an einem Theater in Mariupol (Mitte rechts) und an nahe gelegenen Gebäuden in Mariupol, Ukraine

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picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Uncredited

Der Angriffskrieg auf die Ukraine ist nicht die erste Offensive Russlands seit der Machtübernahme durch Wladimir Putin. Auf den Zweiten Tschetschenienkrieg folgten der Kaukasuskrieg gegen Georgien, die Annexion der Krim, die Besetzung des Donbass sowie die Unterstützung des Assad-Regimes in Syrien.

Welche Ziele verfolgte Putin mit seinen militärischen Einsätzen? Welche Mittel wendet er an? Und was können wir von Putins geführten Kriegen lernen?

Über diese Fragen sprach Christoph Giesa von der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit mit dem langjährigen ARD-Russlandkorrespondent Udo Lielischkies, dem Projektleiter der Friedrich-Naumann-Stiftungsbüros für Syrien und den Libanon Kristof Kleemann und Shamil Shugaev, dem Programmreferenten der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit in Georgien/Tiflis eingeladen.

In der Diskussion analysierte Udo Lielischkies, dass sich die Wahrnehmung des Krieges in der Ukraine im Gegensatz zu den Kriegen in Tschetschenien und Georgien stark verändert hat. Der Westen sei nun deutlich mehr in den Auseinandersetzungen involviert, da es sich um einen medialen Krieg handle, der deutlich sichtbarer ist. Zuvor hätte der Westen bei Putins Offensiven viel zu oft die Augen verschlossen. Die Konflikte hätten frühzeitig viel offensiver diskutiert werden müssen. Der Westen hat sich durch sein verfehltes Handeln „diesen Putin herangezogen“.

Kristoff Klemann betonte, dass die Flüchtlingskrise im Jahr 2015 als die Konsequenz aus dem Nicht-Handeln angesehen werden kann. Der Westen hätte vor der Intervention Russlands in das Kriegsgeschehen eingreifen müssen. Putin hat das Zögern schnell erkannt und entschied sich 2015 aktiv an der Seite von Assad in den Krieg einzusteigen. Aufgrund dieser Fehler der Vergangenheit würde der Westen nun eine geschlossene Reaktion auf den Ukraine-Krieg zeigen. Doch auch die psychologische und geografische Nähe sei ein wichtiger Faktor.

Shamil Shugaev konzentrierte sich auf die georgische Perspektive. Er betont, dass Putin nicht verhandeln möchte – weder damals in Georgien noch jetzt in der Ukraine. Sein Ziel sei es Krieg zu führen und diesen auch zu gewinnen. Sollte Putin jedoch in der Ukraine militärisch verlieren, aber in Russland an der Macht bleiben, wird er schnell einen neuen Siegeszug benötigen, um sich innenpolitisch zu stärken.

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