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60 Jahre FNF in Tunesien
Partnerschaft und Innovation: Mit Mut und Optimismus in die Zukunft

Die Friedrich-Naumann-Stiftung feiert 60 Jahre Stiftungsarbeit in Tunesien
Die Friedrich-Naumann-Stiftung feiert 60 Jahre Stiftungsarbeit in Tunesien

Die Friedrich-Naumann-Stiftung feiert 60 Jahre Stiftungsarbeit in Tunesien.

© FNF Tunesien

Partnerschaft und Innovation: Mit Mut und Optimismus in die Zukunft - das ist das Prinzip der Zusammenarbeit des Stiftungsbüros in Tunis mit seinen Partnern seit 60 Jahren. Neben der traditionellen Arbeit mit Unternehmern und Journalisten arbeitet die Stiftung in Tunesien heute mit Start-ups, Existenzgründern, aber auch zu brennenden, aktuellen Zukunftsthemen wie Migration und erneuerbare Energien.

Vorstandsmitglied Anne Brasseur betonte in ihrer Jubiläumsrede

Vorstandsmitglied Anne Brasseur bei ihrer Jubiläumsrede.

© FNF Tunesien

Vorstandsmitglied Anne Brasseur betonte in ihrer Jubiläumsrede den Mut, die Hoffnung und das Durchhaltevermögen der Tunesierinnen und Tunesier, die nach dem Arabischen Frühling 2011 eine neue Verfassung und ein neues, demokratisches System aufgebaut haben. „Ich habe mit meinen eigenen Augen gesehen, wie viel Hoffnung, Ausdauer und Mut die tunesische Gesellschaft motiviert hat. Dieser Mut, dieses Durchhaltevermögen und diese Hoffnung auf Freiheit ist uns bis heute ein Vorbild. Sie erinnert uns alle, die wir heute hier zusammen gekommen sind, daran, dass die Freiheit niemals für immer erreicht ist. Man muss sie leben, sie aufbauen und verteidigen – jeden Tag immer wieder neu.“

Genau aus diesem Grund kamen im April Freunde und Partner der Stiftung, Vertreter von Wirtschaft, Wissenschaft, Medien und Politik zusammen. Neben einem Rückblick auf die 60-jährige Partnerschaft in Tunesien richteten Gäste und Partner vor allem den Blick in die Zukunft. Wie kann die Zusammenarbeit angesichts der drängenden aktuellen Herausforderungen, einer sich rasch ändernden Weltordnung und internationaler Krisen neu gestaltet werden?

In einer vom FNF-Büro organisierten Road-Show diskutierten tunesische und internationale Experten über die wirtschaftlichen Aussichten, das Potenzial erneuerbarer Energien und die politischen Rahmenbedingungen für die weitere Entwicklung des Landes.

Die Chancen der erneuerbaren Energien, insbesondere das Potential von grünem Wasserstoff wurde von Energie-Experten und Wirtschaftsvertretern lebhaft diskutiert. In einem Punkt waren sich die Experten einig: Die Wasserstoff-Gewinnung für Industrie-Zwecke darf nicht zu Lasten der knappen Trinkwasser-Ressourcen gehen. Wasserstoff für wirtschaftliche Zwecke sollte nur aus aufbereiteten Abwässern oder umweltverträglich entsalztem Meerwasser gewonnen werden. Sonst sei es kein „Grüner Wasserstoff“, wenn die Wasserstoff-Produktion die Trinkwasser-Reserven belaste.

Ein weiteres Projekt, das Hoffnung für die Zukunft macht, ist die Förderung afrikanischer Existenzgründer gemeinsam mit dem Start-up Haus der Westerwelle-Stiftung. Die Besonderheit des gemeinsamen Programms von FNF Tunis und Start-up Haus liegt darin, dass nicht nur tunesische Start-ups unterstützt werden, sondern gerade auch Kontakte nach Subsahara-Afrika gefördert werden. Gründerinnen und Gründer des Startup-Programms sprachen in einer Panel-Diskussion über ihre Erfahrungen als junge Unternehmer. Ihre Erfahrung machte es deutlich: So wichtig die Unterstützung durch Coaches, Trainings und Mentoren auch sind, die Gründer müssen letztendlich ihre Entscheidungen selbst treffen und verantworten. Das erfordert Mut, Selbstbewusstsein und Optimismus.

Dieser Mut und Optimismus ist aktuell aber nicht nur von Startup-Gründern gefordert, sondern ebenso notwendig für die Verteidigung der Demokratie – weltweit. Die ehemalige Präsidentin der parlamentarischen Versammlung des Europa-Rates Anne Brasseur brachte es in ihrer Fest-Rede auf den Punkt: „Wir sehen uns heute einem Angriff auf die liberale Demokratie, den regelbasierten Multilateralismus und das Völkerrecht gegenüber...die [politischen] Extreme und ihre populistische Rhetorik gewinnen immer mehr Raum – auch in Deutschland. Aber für uns Demokraten der Mitte darf das kein Anlass zur Resignation sein. Im Gegenteil: Es ist ein Aufruf, unsere Anstrengungen zu verdoppeln, eine Ermutigung.“