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Simbabwe
Oppositionspolitikerinnen in Simbabwe vergewaltigt

Eines der Opfer ist Alumni der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit
Simbabwe
Auf einer der zahlreichen Proteste gegen die Regierung Simbabwes wurden drei junge Frauen entführt und vergewaltigt © picture alliance / AP Photo

Entführt, vergewaltigt, mit Exkrementen beschmiert und in ein Erdloch geworfen. Das berichten drei junge Frauen aus Simbabwe. Nachdem sie am 14. Mai in Simbabwe eine Demonstration in der Hauptstadt Harare besucht hatten, wurden sie am helllichten Tag gekidnappt und erst am nächsten Morgen freigelassen. Wie an vielen Orten protestierten die Menschen dort wegen der verschlechterten wirtschaftlichen Lage als Folge der Corona-Pandemie. Die extrem angespannte Nahrungssituation bringt die Menschen auf die Straßen und eint sie in ihrem Widerstand gegen die Regierung von Präsident Emmerson Mnangagwa. Auf ihm lag zunächst Hoffnung als er im November 2017 den langjährigen Diktator Robert Mugabe ablöste. Nichts hat sich seither geändert. Und in diesem Jahr erreicht auch noch Covid-19 die Grenzen Simbabwes.

Das Leben dieser Frauen wird durch die schrecklichen Erfahrungen unwiderruflich verändert. Und im Gegensatz zu den vielen anderen schrecklichen Verbrechen an Frauen in Simbabwe, kennen wir die Opfer dieses Mal persönlich. Sie sind Oppositionspolitikerinnen. Cecilia Chimbiri ist uns auch als Alumna der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit gut bekannt." In einer gemeinsamen Presseerklärung hatte sie sich mit anderen vor wenigen Tagen erst kritisch gegenüber den harten Maßnahmen der Regierung öffentlich geäußert. Die Politikerinnen werfen der Regierung vor, die Einschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie zu missbrauchen, um noch maßloser gegenüber Bürgerinnen und Bürger vorzugehen. Es gibt keinen Raum für politische Opposition. Fürsprecher von demokratischen Entwicklungen werden zum Schweigen gebracht. Freie Berichterstattung der Medien ist in Simbabwe schon lange nicht mehr möglich. Journalistinnen und Journalisten werden eingeschüchtert und als Lügner erklärt. Gezielte Internetshutdowns erschweren die Kommunikation zusätzlich.

Wiederholt haben wir in den vergangenen Monaten gelesen, dass Sicherheitskräfte Demonstranten in Simbabwe getötet haben. Sie waren mit Schusswaffen ermordet oder erschlagen worden. Auch Vergewaltigungen während Proteste erwähnte der Jahresbericht von Human Rights Watch 2019. Wir wissen, dass das Leben dieser Frauen durch die traumatischen Erfahrungen für immer anders sein wird. Wir werden ihnen und ihren Familien jede Unterstützung zukommen lassen, die wir ihnen bieten können.