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International Academy for Leadership
“Empowering Women in Politics: A Leadership Workout”

IAF

Group photo of delegates with Judith Pallares.

© IAF

Im August 2023 veranstaltete die Internationale Akademie für Führungskräfte (IAF) ein umfangreiches Seminar in ihrer Theodor-Heuss-Akademie in Gummersbach, Deutschland. Diese bemerkenswerte 11-tägige Veranstaltung mit dem Titel "Empowering Women in Politics: A Leadership Workout" brachte 27 weibliche Führungskräfte aus 20 verschiedenen Ländern und vier Kontinenten zusammen. Besonders bemerkenswert ist, dass IAF die Vielfalt des Seminars durch die Aufnahme von Teilnehmerinnen mit unterschiedlichem kulturellem Hintergrund und Erfahrungsniveau bereicherte. Zu dieser vielfältigen Gruppe gehörten Universitätsstudentinnen, Nachwuchspolitikerinnen, Forscherinnen sowie erfahrene Veteraninnen, die in ihren jeweiligen politischen Parteien oder Institutionen Führungspositionen innehaben. Das Programm umfasste auch aufschlussreiche Exkursionen nach Bonn, Mainz und Frankfurt.

Zwei bemerkenswerte Moderatoren aus Südafrika leiteten das Seminar fachkundig: Penny Tainton, Vertreterin von Evolve, einer bekannten Beratungsagentur mit Sitz in Südafrika, und Marike Groenewald von Anew, einer auf Organisations- und Führungsentwicklung spezialisierten Beratungsfirma in Kapstadt, Südafrika. Penny verfügt über einen reichen Erfahrungsschatz, da sie verschiedene Führungspositionen in einer liberalen politischen Partei und in der Regierung innehatte. In ihrer letzten Funktion als Projektleiterin für Governance in der Democratic Alliance leitete sie eine Reihe von Projekten zur Verbesserung der organisatorischen Kapazitäten und Systeme. Marike, die einen Master-Abschluss in Rechtswissenschaften hat, hat sich in ihrer langjährigen Laufbahn auf die Entwicklung von Menschen und die Förderung verschiedener Organisationen konzentriert. Es ist erwähnenswert, dass sie bis 2015 auch als Executive Director of Development and Learning für eine politische Partei tätig war.

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Hands-on group activity with facilitators.

© IAF

Die Moderatoren brachten uns, die Teilnehmer, dazu, uns mit verschiedenen Themen zu befassen. Einige wurden in Einzelarbeit erforscht, andere in kleineren Gruppen diskutiert und später im Forum ausgetauscht und besprochen. Im Laufe des Seminars wurden wir aufgefordert, Trios oder Paare zu bilden, die von den Moderatoren als "Lerntrios" bezeichnet wurden. Diese Lerntrios erfüllten einen doppelten Zweck: Sie boten einen Raum für intimere Diskussionen und dienten den Teilnehmern während des Seminars und darüber hinaus als wertvolles Unterstützungssystem.

Zusätzlich zu den informativen Sitzungen umfasste das Seminar auch praktische Aktivitäten, die unsere Denkweise herausfordern und uns ermutigen sollten, über unsere Komfortzone hinauszugehen. Diese Übungen sollten den Teilnehmern helfen, ihren eigenen Führungsstil und die Kultur ihrer politischen Parteien oder Institutionen zu beurteilen und herauszufinden, wie sich diese Faktoren auf die Entwicklung und Langlebigkeit ihrer Teams auswirken. Darüber hinaus erarbeiteten wir in Sitzungen unsere persönliche Marke, definierten ihren Zweck, ihre Vision und ihre Werte und bewerteten unsere wichtigsten Interessengruppen.

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Focus Group Discussion session.

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Auch externe Referenten innerhalb und außerhalb Gummersbachs haben interessante Themen vorgetragen. Judith Pallares, die Vorsitzende und Gründerin der liberalen Partei ACCió per Andorra, besuchte Gummersbach, um den Teilnehmern ihren inspirierenden Weg als Führungskraft zu schildern. Darüber hinaus hielt Bettina Stark-Watzinger, die Bundesministerin für Bildung und Forschung (FDP), von ihrem Büro in Berlin aus eine Zoom-Sitzung über Frauen in der Politik und ihre Rolle innerhalb der FDP.

In Bonn hatten die Teilnehmerinnen das Privileg, mehrere namhafte Persönlichkeiten zu treffen, darunter Dr. Ursula Sautter, die Vizepräsidentin von UN Women Deutschland, Giulia Fioriti, eine Social-Media-Beraterin und Mediencoach von Mecoa.de, und Mimi Nicklin, eine Autorin und Geschäftsführerin von Empathy Everywhere. In Mainz leitete Annika Arras, die Gründerin, Partnerin und Geschäftsführerin von Miltton New Nordics aus Estland, einen Workshop über politische Kommunikation für die Teilnehmer. Außerdem hatten wir die Gelegenheit, mit Malenka Stenner, einer Winzerin und Geschäftsführerin des Weinguts Bernhard Stenner, über die Herausforderungen zu diskutieren, denen Frauen in männerdominierten Berufen gegenüberstehen. In Frankfurt schließlich teilte Isabel Schnitzler, Stadträtin und Sprecherin für Vielfalt, Europa und Frauen (FDP), Erkenntnisse darüber mit, wie die Beteiligung von Frauen in der Kommunalpolitik erhöht werden kann.

Trotz der unterschiedlichen Hintergründe und Regionen, die die Teilnehmerinnen repräsentierten, wurde deutlich, dass Frauen in Führungspositionen, insbesondere in der Politik, auf gemeinsame Herausforderungen und Hindernisse stoßen. Dazu gehören Themen wie das Impostor-Syndrom, männliche Dominanz in hochrangigen Positionen, mangelndes Einfühlungsvermögen am Arbeitsplatz und in der Gesellschaft gegenüber Politikerinnen sowie der unerbittliche externe und interne Druck, ständig Höchstleistungen zu erbringen. Durch die Teilnahme an diesen Workshops und den Austausch habe ich nicht nur neue Fähigkeiten erworben, sondern auch innovative Gesichtspunkte für die Bewältigung dieser Probleme in ihrem jeweiligen Kontext entdeckt. Die Teilnahme an Gruppenaktivitäten und die aktive Beteiligung an zielgerichteten Diskussionen haben meine persönlichen Führungsqualitäten geschärft und mich in die Lage versetzt, mich als effektive und einflussreiche Führungskraft auszuzeichnen. 

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Geschrieben von Mia Michaela, indonesische Delegierte für das IAF-Seminar "Empowering Women in Politics: A Leadership Workout" von Soina Indonesia.