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Walter-Scheel-Preis 2017 an Amadou Diaw und Ulrich Grillo verliehen

„start up Africa“-Konferenz in Bonn

In seiner Laudatio würdigte Wolfgang Gerhardt, Vorstandsvorsitzender der Stiftung für die Freiheit, den senegalesischen Unternehmer Amadou Diaw.

Amadou Diaw ist ein Pionier für ein besseres Bildungssystem in Afrika.

Wolfgang Gerhardt
Wolfgang Gerhardt

Diaw gründete 1992 die erste private Wirtschaftshochschule Westafrikas: das Institut Supérieur de Management (ISM) im Senegal. „Das war unter den damaligen Umständen eine echte Pionierleistung, denn das staatliche Bildungssystem war unterfinanziert, private Hochschulen gab es nicht. Er musste buchstäblich bei Null anfangen“, betonte Gerhardt.

Amandou Diaw
© Friedrich-Naumann-Stiftung

Kontinuierlich baute Diaw sein Institut aus; es entwickelte sich zur führenden privaten Wirtschaftshochschule. Heute, 25 Jahre später, umfasst das ISM insgesamt zwölf Universitäten und fünf Exzellenz-Hochschulen mit 3.000 Studenten aus 30 Ländern, 18.000 Alumni und einem wachsenden E-Learning-Programm. Mit einer Stipendieninitiative unterstützt es auch Studenten, die sich die Ausbildung nicht leisten können.

Den zweiten Preisträger Ulrich Grillo lobte Manfred Vohrer, Vorsitzender des Freundeskreises Walter Scheel e. V., in seiner Laudatio für dessen fortschrittliche Entwicklungszusammenarbeit mit afrikanischen Ländern während seiner Zeit als Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie in der Tradition von Deutschlands erstem Entwicklungsminister Walter Scheel.

Ulrich Grillo verfolgte Entwicklungspolitik stets als marktwirtschaftlich orientierte Hilfe zur Selbsthilfe.

Manfred Vohrer, Walter-Scheel-Preis
Manfred Vohrer

Dieses Engagement hat laut Vohrer vor allem in den zwei wichtigen Positionspapieren „Strategie Subsahara-Afrika: Chancenkontinent Afrika“ und „Grundsatzpapier Entwicklungspolitik 4.0 – Plädoyer für einen Paradigmenwechsel in der Zusammenarbeit von Staat und Industrie“ seinen Ausdruck gefunden.

Ulrich Grillo, Walter-Scheel-Preis
© Friedrich-Naumann-Stiftung

Grillo habe sich maßgeblich dafür eingesetzt, in Afrika die wirtschaftliche Zusammenarbeit gleichberechtigt neben der Kooperation mit staatlichen Akteuren zu behandeln und so Entwicklungszusammenarbeit erfolgreich zu gestalten. Ebenso unterstützte er die Stärkung der deutschen Industrie in Afrika. Die Preisträger nehmen auch an der internationalen Konferenz „start up Africa - Afrikanische Wirtschaft stark machen“ der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit teil, die heute im World Conference Center Bonn stattfindet.

start up Africa

2017: Internationale Konferenz „start up Africa – afrikanische Wirtschaft stark machen!

© Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit

Gemeinsam mit afrikanischen Partnern der Stiftung, internationalen Experten und Politikern werden dort über Potentiale eines Paradigmenwechsels in der Afrikapolitik diskutiert. Dieser besteht darin, die Partner in Afrika ernst zu nehmen, den regelbasierten Freihandel in und mit Afrika zu unterstützen und unternehmerische Initiativen in Afrika zu fördern. Es sprechen u. a. Dr. Prinz Asfa-Wossen Asserate, äthiopisch-deutscher Unternehmensberater und Bestsellerautor, James Shikwati, Direktor des „Inter Region Economic Network“ (IREN), Nairobi, und Gwen Ngwenya, Geschäftsführerin des „Institute of Race Relations“, Johannesburg. Als Ehrengäste werden Mountaga Sy, Generaldirektor der Wirtschaftsförderungsagentur APIX, Senegal, sowie Senator David Coltart, Menschenrechtsanwalt und Minister für Bildung, Sport, Kunst und Kultur a. D., Harare, erwartet.

Die Konferenz findet in Kooperation mit dem Afrika-Verein der deutschen Wirtschaft und der Deutschen Afrika Stiftung sowie mit Unterstützung der Deutschen Welle statt.

Hintergrund zum Walter-Scheel-Preis: Seit 2011 wird der Walter-Scheel-Preis für außerordentliches Engagement in der Entwicklungszusammenarbeit verliehen. Ausgezeichnet werden Personen und Organisationen, die sich um die Ziele der deutschen Entwicklungspolitik besonders verdient gemacht gaben. Anlass war der 50. Jahrestag der Gründung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), dessen erster Minister Walter Scheel in den Jahren 1961 bis 1966 war. Der undotierte Preis wird alle zwei Jahre verliehen.