Pionier der politischen Bildung
Die neue Büste Friedrich Naumanns und das Nebengebäude "Stiftung" des Pfarrhauses in dem er 1860 geboren wurde
© Friedrich-Naumann-Stiftung für die FreiheitEine Dorfkirche in der Nähe von Leipzig, auf deren Orgel schon Johann Sebastian Bach gespielt hat. Ein kleines etwas renovierungsbedüftiges Pfarrhaus, in dem Friedrich Naumann, der Namenspatron der Stiftung, 1860 geboren wurde. Und warme Nachmittagssonne, die auf den sehr gepflegten Kirchgarten scheint. "Die Wurzeln der Friedrich-Naumann-Stiftung liegen hier in Störmthal", mit diesen Worten eröffnete der Vorstandsvorsitzende Wolfgang Gerhardt die Feierstunde anlässlich der Enthüllung einer Naumann-Büste direkt vor dem Eingang der Kreuzkirche Störmthal.
Pfarrer, Sozialreformer, Parlamentarier, Verfassungspolitiker und Parteiführer - Friedrich Naumann hat in seinem Leben viele Rollen übernommen. Doch Naumann "war nicht nur ein freiheitlicher Politiker, sondern auch und gerade ein Pionier der politischen Bildung". Für die Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit, die in diesem Jahr ihr 60. Jubiläum feiert, sicherlich das größte Vermächtnis des liberalen Vordenkers. Denn "sie, die politische Bildung, ist und bleibt auch heute unsere allererste Aufgabe", so Gerhardt. Gerade in politisch bewegten Zeiten kommt der Bildungsarbeit eine entscheidene Aufgabe zu. Es geht dabei um "die Fähigkeit, totalitäre Potentiale zu erkennen, Gleichgültigkeit für das, was uns alle angeht, abzulegen und zu wissen, worüber man redet".
"Wer wenig weiss, muss zu viel glauben."
Für Matthias Weber, den Pfarrer der Störmthaler Kirchengemeinde, können auch Erinnerungsorte als orientierungsstiftende Bezugspunkte dienen, wenn "Populismus und der Wunsch nach einfachen und schnellen Antworten auf komplexe Zusammenhänge in Politik und Gesellschaft zunehmend stärker wird. Mögen Menschen, die den Gedenkort für Friedrich Naumann besuchen, zum Nachdenken und zur Beschäftigung mit den freiheitlichen und demokratischen Ideen Naumanns angeregt werden".
Und dann waren es drei Naumann-Büsten: Eine im Stiftungssitz in Potsdam, eine bei der THA in Gummersbach und nun auch eine in Naumanns Geburtsort Störmthal.
© Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit
"Naumann blieb Störmthal Zeit seines Lebens verbunden, so widmetet er manche politische oder theologische Schrift seiner 'lieben Heimatgemeinde'" erinnerte Pfarrer Matthias Weber.
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Wolfgang Gerhardt: "Wir haben nicht lange gezögert als die Anfrage kam, ob wir nicht erneut bei der Renovierung der Umgebung um das Naumannsche Geburtstshaus behilflich sein könnten.
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Als "Erneuerer des Liberalismus" erinnerte Wolfgang Gerhardt an Friedrich Naumann, den Namensgeber der Stiftung.
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"Die Büste stellt eine Kopie jener Büste dar, die vor dem Potsdamer Truman-Haus, dem Sitz unserer Stiftung steht", so Wolfgang Gerhardt.
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Naumann-Interessierte aus der ganzen Regionen waren zur Feierstunde neben dem Pfarrhaus und der Störmthaler Kreuzkirche gekommen.
© Friedrich-Naumann-Stiftung für die FreiheitLaden Sie sich hier die vollständigen Ansprachen der Feierstunde herunter:
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Festrede Wolfgang Gerhardt, Vorstandsvorsitzender der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit
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Begrüßung Matthias Weber, Pfarrer der Kirchengemeinde Störmthal