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Demokratie
„Wegbereiter der deutschen Demokratie“

Ein wichtiges Buchprojekt des Bundespräsidenten
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier präsentiert im Schloss Bellevue das Buch «Wegbereiter der deutschen Demokratie - 30 mutige Frauen und Männer 1789-1918».
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier präsentiert im Schloss Bellevue das Buch «Wegbereiter der deutschen Demokratie - 30 mutige Frauen und Männer 1789-1918». © picture alliance/dpa | Wolfgang Kumm

Anlässlich der Buchvorstellung eines von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier herausgegebenen und im C.H. Beck-Verlag erschienenen Bandes über dreißig "Wegbereiter der deutschen Demokratie" zwischen 1789 und 1918 waren die Mitwirkenden, u.a. der Leiter des Archivs des Liberalismus, Ewald Grothe, am 23. November 2021 zu einem Empfang im Schloss Bellevue eingeladen. Gewürdigt wurden Liberale und Demokraten, die sich in „vordemokratischen“ Zeiten Verdienste um Partizipation und Rechtsstaatlichkeit erworben haben.

Insgesamt rund dreißig Autorinnen und Autoren, allesamt ausgewiesene Expertinnen und Experten für ihr jeweiliges biographisches Sujet, haben an dem rund 450 Seiten umfassenden Sammelband mitgewirkt. Unter ihnen befinden sich so prominente Namen wie die Historiker Christopher Clark, Barbara Stollberg-Rilinger, Paul Nolte, Dieter Langewiesche, der Politikwissenschaftler Herfried Münkler oder die Journalisten Heribert Prantl und Volker Ullrich. Grothe hat einen biographischen Essay über den Schöpfer der kurhessischen Verfassung von 1831, Sylvester Jordan (1792-1861), beigesteuert. Der liberale Staatsrechtslehrer Jordan wurde aufgrund seiner politischen Aktivitäten mehrere Jahre auf dem Marburger Schloss inhaftiert.

Insgesamt zeugt der Band davon, dass die dreißig mehr oder weniger vergessenen mutigen Frauen und Männer als "Wegbereiter der deutschen Demokratie" äußerst erinnerungswürdig sind, weil sie für Menschen- und Bürgerrechte eintraten, als deren Gewährung keineswegs selbstverständlich war. Unter ihnen befinden sich so bedeutende Liberale wie Friedrich Christoph Dahlmann, Adam von Itzstein, Carl Schurz, Ludwig Bamberger, Eugen Richter sowie die Frauenrechtlerinnen Henriette Obermüller-Venedey und Minna Cauer.

Der frühere Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble stellte das Buch mit einer eindrucksvollen Rede vor, anschließend diskutierten Schäuble, die frühere Ministerpräsidentin Thüringens Christine Lieberknecht und der Augsburger Zeithistoriker Dietmar Süß, moderiert von dem WELT-Journalisten Sven-Felix Kellerhoff.