Restart21
Neue digitale Weltordnung – Wie kann Europa globale Standards setzen?
Die Standards, die den digitalen Raum in Zukunft prägen werden, müssen demokratische und liberale Werte schützen. Mit der Datenschutzgrundverordnung wurde deutlich, welchen globalen Einfluss die europäische Gesetzgebung haben kann. Mit dem Digital Services Act und dem Digital Markets Act besteht die Möglichkeit, den digitalen Raum auf Basis liberaler Werte zu regulieren, die Bürgerrechte und gesunden Wettbewerb schützen.
Es ist wichtig, dass Demokratien diese globalen Standards setzen, da Chinas Bestreben, internationale Standards zu beeinflussen und zu setzen, ein wesentlicher Teil von Pekings ehrgeizigem, staatlich geführtem Plan ist, eine globale Dominanz zu erreichen. China arbeitet konsequent an der Durchsetzung eigener technologischer Standards, um zukünftige Rahmenbedingungen für die internationale Zusammenarbeit zu bestimmen. Zudem wächst das Bedürfnis, die Marktmacht der Tech-Unternehmen im Silicon Valley zu begrenzen, sie fair zu besteuern und ein europäisches digitales Ökosystem zu entwickeln.
Die globale Standardsetzung durch demokratische Staaten ist auch deshalb wichtig, weil sie sich positiv auf die Nutzung von Technologien in Regionen mit fragiler Staatlichkeit im globalen Süden auswirken kann. Gerade hier droht der Einfluss von Chinas digitalem Kolonialismus eine unumkehrbare Richtung einzuschlagen.
Aber es sind nicht nur Fragen wie Kartell- und Wettbewerbsrecht oder ein faires Steuermodell für globale digitale Konzerne, für die demokratische Antworten benötigt werden. Auch Fragen wie die globale Daten-Governance, der Umgang mit künstlicher Intelligenz und die Cybersicherheit sind für die digitale Souveränität Europas von zentraler Bedeutung. Darüber diskutieren unsere Gäste Srinivas Kodali, Eniola Mafe, Prof. Dr. Jan-Hendrik Passoth und Ann Cathrin Riedel am 21. Juni um 14 Uhr.
Über die Konferenz „Global Ambitions“
Fragen der Bildung, der digitalen Transformation und der Globalisierung erfordern globale Antworten. Wir brauchen einen #Restart21, um Teilhabe, Wohlstand und Freiheit zu sichern. Was können wir aus der Coronakrise lernen? Wie digital kann und muss Bildung sein? Wie kann die Modernisierung von Staat und Wirtschaft gelingen? Wie sieht das Europa der Zukunft aus? Auf der internationalen Konferenz „Global Ambitions“ vom 21. bis 24. Juni 2021 diskutieren internationale Gäste über die Themen EU-Standards der Digitalisierung, strategische Autonomie, europäischer europäischer Bildungsaustausch und Freihandel.