EN

Freedom Games
George Clooney bei den Freedom Games in Łódź

George Clooney stärkt bei den Freedom Games die Verbindung von Film, Aktivismus und Demokratie

George Clooney stärkt bei den Freedom Games die Verbindung von Film, Aktivismus und Demokratie.

© Dr. Lars-André Richter (FNF)

Hollywood auf Kurzvisite in Polens Textil- und Film-Hochburg: George Clooney, oscarprämierter Leinwand-Titan, der sich auch als politischer Aktivist und Kritiker der US-Präsidenten Bush jr. und Trump einen Namen gemacht hat, war ganz fraglos das stärkste Pulikumsmagnet bei den diesejährigen Freedom Games im zentralpolnischen Łódź.

Das Büro der FNF Mitteleuropa hatte Gelegenheit, sich am Rande der Veranstaltung kurz mit ihm über die Situation im Projektland Ungarn und das Menschenrechtsengagement Deutschlands auszutauschen. Bei seinem anschließenden Auftritt in der ausgelasteten Haupthalle des Expo-Geländes ging es um Clooneys zivilgesellschaftliches Engagement und die Arbeit der Clooney Foundation for Justice, natürlich aber auch um seine Arbeit als Schauspieler, Regisseur und Produzent und die politische Botschaft seine filmischen Werks.

Die Freedom Games sind auch unabhängig von der Einbindung eines rund um den Erdball populären Kino-Stars das ambitionierteste Projekt, an dem die in Prag ansässige FNF Mitteleuropa beteiligt ist. Organisiert wird es von der Fundacja Liberté!, einem langjährigen Partner der Stiftung. Es findet alljährlich im Herbst statt. Über zweieinhalb Tage, in diesem Jahr vom 24. bis zum 26. Oktober, kommen freiheitsinspirierte Menschen vor allem aus Mittel- und Osteuropa zusammen, um ein weithin sichtbares Bekenntnis zu Demokratie und Rechtsstaat abzulegen und sich über Strategien der Verteidigung des westlichen politkulturellen Erbes auszutauschen.

In diesem Jahr waren rund viertausend Teilnehmer der Einladung nach Łódź gefolgt. Thematische Schwerpunkte waren die Situation in Polen nach der für die liberalen Kräfte enttäuschend ausgegangenen Präsidenschaftswahlen im Frühjahr, sicherheitspolitische Fragen gut drei Jahre nach der Vollinvasion Russlands in die Ukraine und das Zerstörungswerk populistischer Weltvereinfacher.

Neben Clooney saß natürlich auch viel politische Prominenz auf den Diskussionspodien, darunter der ehemalige polnische Staatspräsident Aleksander Kwaśniewski – in seiner Zeit trat das Land der NATO (1999) und der Europäischen Union (2004) bei – und Außenminister Radosław Sikorski. FNF ME war in diesem Jahr an fünf Panels beteiligt, u.a. zu sicherheitspolitischen Fragen, zum Dauerbrenner Bürokratieabbau und zum Kampf gegen den sich weltweit auf dem Vormarsch befindenden Populismus.

Die Freedom Games verbinden klassische Veranstaltungseinheiten zu zeitaktuellen politischen Themen mit künstlerischen Programmeinlagen. Die Clooney-Einladung war daher nicht etwa ein taktischer Versuch der Aufmerksamkeitssteigerung. Sie demonstrierte an einem besonders prominenten Beispiel, dass Unterhaltungsindustrie und philanthropisches Engagment eine fruchtbare Symbiose eingehen können.