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Gegenwart fördern – Zukunft gestalten

Innovationsanstöße auf Schloss Merode
Titel

Schloss Merode am Abend

Deutschland ist das Land der Innovationen. Egal ob Mittelständler, Handwerker oder Großkonzern: Aus Deutschland kommen viele wegweisende Erfindungen und Bestseller. Doch um innovativ zu sein und zu bleiben, müssen auch die gesellschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen stimmen. Um diese Rahmenbedingungen aktiv und positiv gestalten zu können, ist der Dialog zwischen Politik, Wirtschaft und Wissenschaft unerlässlich. Nur dadurch können wir für die Zukunft voneinander lernen.

Vergangene Woche lud die Stiftung für die Freiheit daher in Kooperation mit dem Mécénat Merode, der RWTH Aachen und der AiF F-T-K GmbH zu einem Diskussions- und Netzwerkabend auf das wunderschöne Schloss Merode, das zwischen Düren und Aachen liegt. Schloss Merode gilt als eines der schönsten Wasserschlösser des Rheinlands im Flämischen Renaissance-Stil. Seit 2009 lockt es jährlich mehrere tausende Besucher an. 2011 wurde der schlosseigene Weihnachtsmarkt von den Zuschauern des WDR zu NRWs schönstem Weihnachtsmarkt gewählt. Ein hervorragender Ort also, um sich auszutauschen, und Impulse aus Wirtschaft und Politik mit in das neue Jahr zu nehmen.

Charles-Adrien Prinz von Merode hieß die Teilnehmer in der Champagnerbar seines Schlosses persönlich herzlich willkommen. Nach einem kurzen Bummel über den Weihnachtsmarkt und einer kurzen musikalischen Einlage begaben sich die ca. 75 interessierten Teilnehmer in die Empfangshalle des Wasserschlosses.

Hier gaben die Experten ihre Innovationsanstöße. In diesem Jahr stand das Zukunftsthema "Digitalisierung in der Energiewende" im Fokus. Prof. Christoph van Treeck vom Lehrstuhl für Energieeffizientes Bauen der RWTH Aachen sieht in der Digitalisierung der Energiewende Chancen und Herausforderungen für Mittelstand und Start-Ups. Er erläuterte, was Energieeffizienz überhaupt bedeute und wie Gebäude fit für die Zukunft gemacht werden können. In der Energiewende sieht er insbesondere Problematiken in der Umsetzung, denn viele Faktoren müssen sehr gut zusammenspielen, um die Versorgungssicherheit mit einem Mix aus erneuerbaren Energien sicherzustellen.

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Prof. van Treeck

Später diskutierte der Professor mit Ralph Bombis MdL und Wilhelm Heil, Vorsitzender der Geschäftsführung der POSSEHL Spezialbau GmbH. Hierbei ging es insbesondere um die Frage, welche Rolle die Politik in der Förderung von Innovationen in Bereichen wie dem energieeffizienten Bauen spielt. Ralph Bombis betonte, dass langfristig Investitionen in die Bildung die Grundlage von Innovation seien. Nur wenn Deutschland auch in Zukunft kluge, kreative und mutige Köpfe hervorbringe, könne auch die Wirtschaft weltspitze bleiben. Für bestehende Unternehmen sei es zudem sehr wichtig, sich auf die Politik verlassen zu können. Denn Innovationen seien nur durch langfristige Investitionen erreichbar, die einen langen Planungshorizont erfordern.

Dem pflichtete der Unternehmer Wilhelm Heil aus eigener Erfahrung bei. Sein Unternehmen ist im Bereich werterhaltender und nutzensichernder Instandsetzung von Verkehrsflächen, Industrie- und Betriebsflächen tätig. In einem solch spezialisierten Gewerbe  sind ständige Innovationen notwendig. Heil forderte daher die steuerliche Absetzbarkeit von Ausgaben für Forschung und Entwicklung zur Förderung der Innovationstätigkeit. Zudem, so der Unternehmer, solle der Staat selbst zum Innovationsmotor werden. Genehmigungen und Formalitäten müssen schneller erledigt werden und der Staat sollte beim Thema Digitalisierung vorangehen.

Bei gemeinsamen Gesprächen klang der Abend in vorweihnachtlicher Stimmung aus.