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Zölle, Macht und Märkte
Wie Trumps Zollpolitik Nordafrika und Nahost verändert

Tanger med

Mit seinen umfassenden Strafzöllen auf Importe aus fast allen Weltregionen hat US-Präsident Donald Trump im April 2025 eine globale Kettenreaktion ausgelöst, deren Auswirkungen weit über den Warenverkehr hinausreichen. Dies gilt insbesondere für die Nachbarstaaten der Europäischen Union in Nordafrika und im Nahen Osten.

Diese Länder kämpfen ohnehin mit Konflikten, schwacher wirtschaftlicher Diversifizierung und Korruption. Die neuen Zölle zwingen sie, ihre Handelspolitik neu auszurichten und ihre strategischen Partnerschaften sowie internationalen Allianzen zu überdenken.

Für die Europäische Union und speziell für Deutschland bietet sich ein entscheidender Moment. Es besteht die Möglichkeit, sich als verlässlicher Partner für die aufstrebenden Staaten der Region zu positionieren und die bilateralen Wirtschaftsbeziehungen zum beiderseitigen Vorteil zu stärken. Wird diese Chance jedoch vertan, drohen nicht nur wirtschaftliche Einbußen. Auch Chinas Einfluss im globalen Systemwettbewerb könnte dadurch wachsen.

Diese Analyse untersucht die direkten und indirekten Folgen der neuen US-Zölle in sechs Ländern der MENA-Region: Marokko, Tunesien, Ägypten, Israel, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate. Alle diese Länder unterhalten wichtige Handelsbeziehungen mit Europa und verfügen über eine deutsche Auslandshandelskammer (AHK). Sie beschreibt außerdem die Rückwirkungen auf die Europäische Union und Deutschland und versucht Handlungsempfehlungen für Entscheidungsträger in Politik und Wirtschaft zu formulieren.