Jordanien
Die Thronrede Jordaniens reicht über Grenzen hinaus
Amman, 26. Oktober 2025 – In seiner jährlichen Rede zur Eröffnung der zweiten ordentlichen Sitzungsperiode des 20. jordanischen Parlaments ging Seine Majestät König Abdullah II. über den Aufruf zu inneren Reformen hinaus und betonte die entscheidende Rolle Jordaniens in der Region. Diese Rede steht im Einklang mit den langjährigen strategischen Beziehungen zwischen Jordanien und Deutschland, die sich über Jahrzehnte erstrecken und auf greifbaren Partnerschaften in verschiedenen Sektoren beruhen.
Eine Partnerschaft, die auf Vertrauen beruht
Die Geschichte der Partnerschaft zwischen Jordanien und Deutschland reicht über sieben Jahrzehnte zurück. Im Jahr 2023 feierten beide Länder das 70-jährige Bestehen ihrer diplomatischen Beziehungen – ein Meilenstein, der nicht nur ihre Dauer, sondern auch die Tiefe der Zusammenarbeit widerspiegelt. Deutschland ist nach den USA der zweitgrößte bilaterale Geber Jordaniens und stellt für die Jahre 2024–2025 rund 619 Millionen Euro an Entwicklungshilfe bereit. Diese Mittel unterstützen die wirtschaftliche Modernisierung Jordaniens, die Reform des öffentlichen Sektors und die Bewältigung der Syrienkrise.
Vom Konzept zur Tat: Projekte, die Leben verändern
Partnerschaft, so betonte der König, bedeutet nicht nur Worte, sondern Ergebnisse. Im gesamten Königreich verändern von Deutschland unterstützte Initiativen lokale Gemeinschaften. Das Projekt „Beschäftigung durch lokale Unternehmensgründung“, das mit 35 Millionen Euro von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) finanziert wird, stärkt die wirtschaftliche Eigenständigkeit der Bevölkerung und schafft neue Arbeitsplätze. Ebenso investierte Deutschland 80 Millionen Euro in das nationale Wasserleitungsprojekt, das Aqaba mit Amman verbindet und das Königreich mit entsalztem Wasser versorgt – ein strategisches Vorhaben, das für Wachstum und Alltag gleichermaßen unverzichtbar ist
Seine Majestät König Abdullah II. hält seine jährliche Ansprache zur Eröffnung der zweiten ordentlichen Sitzungsperiode des 20. jordanischen Parlaments.
© Der Haschemitische KönigshofStärkung der Zivilgesellschaft und Förderung der Bürgerbeteiligung
Die deutsche Partnerschaft geht jedoch über Infrastruktur und Entwicklung hinaus. Organisationen wie die Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit (FNF) spielen eine entscheidende Rolle bei der Förderung politischer Bildung und der Stärkung der Zivilgesellschaft in Jordanien. Durch die Förderung von Jugendführung, politischem Bewusstsein und gesellschaftlicher Teilhabe an Regierungsprozessen trägt die Stiftung zur Verankerung demokratischer Werte bei. Workshops, Mentoring-Programme und Dialogveranstaltungen befähigen Jordanierinnen und Jordanier, ihre Gesellschaft aktiv mitzugestalten und so die langfristige Stabilität und Reformbereitschaft des Königreichs zu festigen.
Ein Stabilitätsanker inmitten regionaler Turbulenzen
Jordaniens Widerstandsfähigkeit endet nicht an seinen Grenzen. Deutschland betrachtet das Königreich als Eckpfeiler der Stabilität im Nahen Osten – eine Einschätzung, die sich in der Fähigkeit Jordaniens zeigt, humanitäre Krisen zu bewältigen. Mit der Aufnahme von über einer Million syrischer Flüchtlinge und der Bereitstellung von Hilfe für gefährdete Regionen, darunter Gaza, beweist Jordanien Führungsstärke in schwierigen Zeiten. Kürzlich koordinierte Deutschland eine humanitäre Hilfsaktion für Gaza, die durch logistische Unterstützung Jordaniens über eine Luftwaffenbasis ermöglicht wurde.
Während der jährlichen Ansprache Seiner Majestät König Abdullahs II. zur Eröffnung der zweiten ordentlichen Sitzungsperiode des 20. Parlaments
© Der Haschemitische Königshof
Ein Aufruf zu Reform und gemeinsamem Fortschritt
In seiner Rede erinnerte König Abdullah II. sein Volk und die internationale Gemeinschaft daran, dass Jordaniens Weg der Reform noch andauere und kontinuierliche Anstrengungen erfordere. Diese Botschaft steht im Einklang mit Deutschlands Unterstützung, die auf praktische Zusammenarbeit, Vertrauen und langfristiges Engagement in den Bereichen Entwicklung, Regierungsführung und Bürgerbeteiligung setzt.
Ausblick: Eine Partnerschaft für die Zukunft
Die Beziehungen zwischen Jordanien und Deutschland sind mehr als reine Diplomatie – sie sind eine Geschichte gemeinsamer Visionen, konkreter Taten und dauerhaften Vertrauens. Inmitten regionaler Herausforderungen zeigt Jordanien weiterhin Anpassungsfähigkeit und Führungsstärke, während deutsche Organisationen, insbesondere die Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit, sicherstellen, dass Bürgerbeteiligung und demokratische Werte im Mittelpunkt des Fortschritts des Königreichs stehen. Die Vertiefung dieser Partnerschaft verspricht nicht nur Stabilität und Wachstum, sondern auch ein Modell der Zusammenarbeit, das Nationen, Gemeinschaften und Generationen verbindet.