Webtalk
Medien im Kampf gegen die Diktatur in Belarus
Der 25. März wird alljährlich von allen belarusischen Patrioten, nachdem 1918 an diesem Tag die Unabhängigkeit der Belarusischen Volksrepublik vom untergegangenen Zarenreich und den Bolschewiken ausgerufen worden war, immer schon als Tag der Freiheit hoch in Ehren gehalten.
Seit 1996 setzt Lukaschenka regelmäßig seine Hundertschaften, mal mehr, mal weniger aggressiv ein, um Feierlichkeiten und Proteste an dem Tag zu verhindern. Dieses Jahr unternahm Lukaschenkas Regime wirklich alles Erdenkliche um die Rückkehr von Massen-Demos auf die Straßen der belarusischen Städte zu unterbinden.
Ob Verschärfungen der Gesetze und Kriminalisierungsversuche gegen die Opposition, freie Medien und das aufgewachte Volk dem von der EU nicht anerkannten Regime etwas nutzen werden? Gelingt es dem Terror der Staatsorgane die Flamme der Freiheit, die aus jedem Tag seit der Wahlfälschung im August 2020 einen 25. März, einen Tag der Freiheit macht, zu ersticken?
Hoffentlich vergessen wir die Menschen östlich der EU-Außengrenze nicht, denn solange sie sich auf den Straßen mit dem Gruß: „Zhive Belarus“ (Es lebe Belarus) und der Entgegnung: „Zhive vechna“ (Es lebe ewig!) begegnen, ist ihr Kampf für einen Neuanfang in Minsk nicht beendet – und der echte Frühling, den Lukaschenka offensichtlich sehr fürchtet, kommt erst noch.
Seit über 13 Jahren engagieren sich Journalistinnen und Journalisten für die Informationsfreiheit östlich der EU-Außengrenze durch das Betreiben des einzigen auf Belarusisch sendenden Belsat-TV von Warschau aus. Die polnische Journalistin Agnieszka Romaszewska-Guzy steht als Mitgründerin und Direktorin des Senders seit Beginn an der Spitze dieser medialen Kampfansage an die Diktatur. Gemeinsam mit Ulrike Gruska (Reporter ohne Grenzen) und der Moderatorin Sabine Adler (DLF) diskutierte sie in unserem Webtalk darüber, wie es in Belarus in Sachen Menschenrechte, Medienfreiheit und Demokratie weitergehen wird.