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Digitalisierung? Ja, nein, vielleicht.

Digitalisierung? Unbegrenzte Möglichkeiten oder undurchsichtiger Dschungel mit vielen Risiken? Mit diesen und weiteren Fragen befassten sich die über 50 Teilnehmer aus Bildung, Kultur und Politik im Austausch mit den Referenten bei der Fachtagung der Plattform Kulturelle Bildung Brandenburg. Zu Gast waren Kulturinstitutionen wie das Museum Barberini oder das Städel Museum sowie Akteure aus dem Bildungsbereich, wie zum Beispiel die Entwicklerin der App #stadtsache, welche die eigene analoge Umgebung digital erforscht und dokumentiert. Die Tagung fand in Kooperation mit dem Leonardo da Vinci Campus Nauen statt und präsentierte somit ein Paradebeispiel für die Arbeit mit digitalen Formaten in der Bildung.

„Wir hatten einen inspirierenden Tag mit Vorträgen und Workshops am durchweg digitalen Leonardo Da Vinci Campus“, so das Fazit des Referenten Jasdan Joerges von MicroMovie, der Entwicklerfirma hinter der App des Museum Barberini. Die Teilnehmer konnten in verschiedenen Workshops, Vorträgen und einem Markt der Möglichkeiten den Einsatz digitaler Medien in Schule und Kultureinrichtungen austesten. Auch ein Besuch der Tablet-Klasse der Gesamtschule des Leonardo da Vinci Campus gehörte dazu.

Digitalisierung

Podiumsdiskussion zwischen Anica Petrovic-Wriedt, der Schulleiterin der Gesamtschule, Prof. Dr.-Ing. Volkmar Richter, dem Vorsitzenden des Kreisverbandes Havelland und Beisitzer im Präsidium der FDP Brandenburg, und Prof. Dr. Julia Glesner.

© Gordon Welters Photography

Zu Beginn gab es bereits einen Höhepunkt: Die Premiere der vorab produzierten digitalen Grußworte der Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur Dr. Martina Münch und der Ministerin für Bildung, Jugend und Sport Britta Ernst, die nicht persönlich anwesend sein, auf diesem Weg aber dennoch ihre Grußworte an die Teilnehmer richten konnten. Schüler des Leonardo da Vinci Campus befragten die Ministerinnen zu Ihrem Blick auf die Digitalisierung in Bildung und Kultur und produzierten ein kleines Video. Werden alle Kultureinrichtungen in 10 Jahren Wlan haben? „Ich hoffe noch viel früher“, so Dr. Martina Münch, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur.

Die Einführung in den Tag gab Prof. Dr. Holger Simon, u.a. Professor für Kunstgeschichte und Geschäftsführer von Pausanio, einer Firma mit Sitz in Köln, die sich auf die Entwicklung digitaler Strategien in Kultureinrichtungen spezialisiert hat „Mit der Digitalisierung ist es wie mit der Umstellung auf Linksverkehr: Keiner weiß so richtig, wo es lang geht“, so Prof. Dr. Holger Simon. In seiner Keynote wurde deutlich: Wir stehen vor einer kompletten Umstrukturierung der Kommunikations- und Arbeitswelt.

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Orientierung im weiten Feld der scheinbar unbegrenzten digitalen Möglichkeiten boten unter anderem Dr. Chantal Eschenfelder vom Städel Museum in Frankfurt am Main mit Ina Storch vom Museum Barberini, die in den Austausch zu ihren digitalen Werdegängen traten: unterschiedliche Ausgangslagen, unterschiedliche Wege und doch einige Parallelen. In verschiedenen Workshops wurde die digitale Welt weiter konkret. „Hands on!“ hieß bei MicroMovie. Mit Schülern des Campus und Tagungsteilnehmern diskutierten Madeline Kreßler und Daniel Krüger über ihre Entwicklungen, wie etwa die Museum Barberini-App und das neue digitale Gästebuch. Anke Leitzgen, Bildungsjournalistin und Entwicklerin der App #stadtsache, zeigte ganz praktisch, wie Digitalisierung kollektive Kreativität fördern und die Möglichkeit der Mitbestimmung erhöhen kann. So wurde die Tagung vor Ort von Schülern über die App dokumentiert. Bei Karl-Hermann Rollke, ehemaliger Schulleiter und Informatiklehrer, konnten die Teilnehmer Programmieren lernen und erhielten Einblick in Integrationswege des Lerninhaltes in den Schulalltag.

Digitalisierung

Starkes Interesse auf dem "Markt der Möglichkeiten".

© Gordon Welters Photography

In der abschließenden Podiumsdiskussion zwischen Anica Petrovic-Wriedt, der Schulleiterin der Gesamtschule, Prof. Dr.-Ing. Volkmar Richter, dem Vorsitzenden des Kreisverbandes Havelland und Beisitzer im Präsidium der FDP Brandenburg, und Prof. Dr. Julia Glesner, Professorin für Kultur und Management an der FH Potsdam, wurde deutlich, dass es nicht nur um die technische Ausstattung geht. Vielmehr gilt es zu erforschen, wie sich das Lernen und Zusammenarbeiten in Bildung und Kultur durch digitale Formate verändert.

Auf dem „Markt der Möglichkeiten“ der Tagung stellten verschiedene Initiativen und Projekte ihre Angebote, unter anderem die Stiftung digitale Chancen sowie der Young Images e.V. - Verein für Medien und Bildung und die Medienwerkstatt Potsdam.

Die Veranstaltung fand in Kooperation mit dem Leonardo da Vinci Campus Nauen und der Friedrich Naumann Stiftung für die Freiheit statt und wurde freundlich unterstützt durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur sowie das Ministerium für Bildung, Jugend und Sport. Weitere Informationen sowie Bildmaterial finden Sie auf www.plattformkulturellebildung.de/downloads