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Festakt zum Jubiläum
50 Jahre Begabtenförderung

Engagement für Bildung und Freiheit
Team der Begabtenförderung der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit

Team der Begabtenförderung der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit

© Marco Urban

Zum Auftakt des feierlichen Festakts der Begabtenförderung überraschten die Sprecherinnen und Sprecher der Stipendiatenschaft mit einem besonderen Geschenk: Der Film „50 Jahre – Unsere Besten“ zeigte, was die Stipendiatinnen und Stipendiaten bei der Friedrich-Naumann-Stiftung auszeichnet: Vielfalt, Eigenverantwortung, Engagement für Freiheit und Demokratie.

In seiner Begrüßung erinnerte Prof. Dr. Karl-Heinz Paqué, Vorstandsvorsitzender der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit, an die Anfänge der Begabtenförderung und deren Entwicklung in den fünf Jahrzehnten: „Die Gründungsväter und Gründungsmütter der Begabtenförderung der Friedrich-Naumann-Stiftung vor 50 Jahren waren herausragende Persönlichkeiten. Um nur eine zu nennen: Clara von Simson, die als erste Frau im Fach Physik an der Humboldt-Universität Berlin promoviert hatte und von 1968 bis 1977 die Kuratoriumsvorsitzende der Stiftung war. Und die Gremien der Stiftung verabschiedeten Grundlagen, die bis heute gültig sind.“ Aus den 17 Personen, die in der ersten Auswahltagung im November 1973 aufgenommen wurden, seien heute inzwischen weit über 1.200 Personen geworden. Besonders in den ersten Jahren der Begabtenförderung sei der Anteil ausländischer Studierender hoch gewesen. „Im Jahr 1980 waren 40 % der insgesamt 430 Geförderten aus dem Ausland, vorwiegend aus Asien und dem Nahen Osten, aber auch aus Südamerika und Afrika. Eine Stiftung, die heute in über 60 Ländern dieser Erde mit Projekten in den Bereichen Menschenrechte, Demokratieförderung, Presse- und Meinungsfreiheit aktiv ist, freut sich besonders über diese Alumni, die uns und Deutschland heute noch eng verbunden sind“, sagte Paqué.

„In einer Stiftung für die Freiheit zu sein, ist harte Arbeit, weil der Erhalt der Freiheit und Demokratie harte Arbeit ist.“ 

Prof. Dr. Karl-Heinz Paqué
Prof. Dr. Karl-Heinz Paqué, Vorstandsvorsitzender der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit

Jubiläumsvideo 50 Jahre Stipendiatinnen und Stipendiaten der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit

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Paqué hob zudem die stipendiatische Selbstorganisation hervor, die sich bewährt habe. Auch die Verantwortung der Begabtenförderung zur Verteidigung der Freiheit sei maßgeblich: „Wir sehen mit dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine mitten in Europa, mit täglichen Verurteilungen von Oppositionellen und mit der Zunahme von autokratischen Systemen auf der ganzen Welt wie die freiheitliche Demokratie zunehmend einen schweren Stand hat. Auch hier in Deutschland ist es keine Selbstverständlichkeit, dass jede und jeder das Recht auf freie Entfaltung hat. Dafür müssen wir uns täglich einsetzen. Daher ist Begabung für uns auch der Einsatz seiner Fähigkeiten, die Welt jeden Tag ein kleines Stückchen freier zu machen und die Übernahme von Verantwortung für das Gemeinwohl.“

In ihrem Grußwort betonte Judith Pirscher, Staatssekretärin im Bundesministerium für Bildung und Forschung, dass der Freiheitsgedanke die Menschen beflügele: „Der Weg der Freiheit ist selten ein Weg des geringsten Widerstands, aber er lohnt sich. So kennen wir die Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit und so schätzen wir sie.“ Jede Stipendiatin und jeder Stipendiat wird Teil eines Netzwerkes und kann ein Leben lang Mitglied der „FNF-Familie“ bleiben.

In der anschließenden Podiumsdiskussion“ wurden die vergangenen 50 Jahre und die Zukunftsaufgaben der Begabtenförderung in den Blick genommen. Matilda März, Stipendiatin der Liberalen Medienakademie, moderierte das Gespräch. Begleitet von ihrem persönlichen Lied, das sie mit Freiheit verbinden, betraten die Teilnehmenden die Bühne.

Liane Knüppel, Mitglied des Kuratoriums der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit, freute sich darüber, dass die Stipendiatenschaft vielfältiger geworden sei: „Das Spektrum ist größer geworden. Viele kommen aus bildungsfernen Familien. Es kommen auch Geflüchtete zu uns oder Menschen mit Migrationshintergrund. Das ist eine riesige Bereicherung.“

Dr. Maren Jasper-Winter, Mitglied des Vorstands der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit und im Auswahlausschuss, erklärte, was Begabung ausmache: „Begabung ist nicht nur die fachliche, akademische Begabung, sondern auch Ausdruck des politischen Engagements. Es zählt das Gesamtbild des Menschen.Neben der finanziellen und ideellen Wertschätzung sei es auch wichtig, Wertschätzung gegenüber Ausbildungen zu übermitteln. Sie plädierte daher dafür, auch Auszubildende mit in die Begabtenförderung aufzunehmen.

Henri Kirner, Vorstandssprecher des Verbands der Stipendiaten und Altstipendiaten der FNF e.V. (VSA), berichtete, dass der VSA in über 35 Ländern aktiv ist. „Wir wollen nicht ein Alumniprogramm überstülpen, sondern liberale Freigeister zusammenbringen. Fachlich bringen wir unsere Mitglieder in Fachkreisen zusammen – wie zur jährlichen liberalen Rechtstagung.“ „Dabei entstehen nicht nur Ideen, sondern auch Freundschaften,“ so Kirner weiter.

Lisa Ritter, Mitglied der Sprecherinnen und Sprecher, verband Freiheit mit Mut: „Um wirklich frei zu sein, muss man eigene Ängste und Zweifel überwinden. Alleine für die Bewerbung bei der FNF musste ich viel Mut beweisen.“ Sich aktiv zu engagieren, lohne sich. „Selbstorganisation ist eine unglaubliche Chance“, sagte Ritter.

Musikalisch begleitet wurde der Abend durch das Stiftungsensemble „Musica Libera“ mit Kompositionen von Amadeus Mozart, George Gershwin und Robert Stolz. Das Ensemble unter der Leitung von der Stipendiatin Hannah Lehmann wurde im Jahr 2020 als das erste offizielle Musikensemble der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit von engagierten Stipendiatinnen und Stipendiaten sowie ehemaligen Geförderten gegründet. Die talentierten Musikerinnen und Musiker engagieren sich für die Förderung klassischer Musik in der Gegenwart sowie die Vermittlung ihrer gesellschaftlichen und politischen Hintergründe.

Dr. Katja Hartmann, Leiterin der Begabtenförderung, hielt das Schlusswort und bedankte sich bei allen Beteiligten, insbesondere bei den Stipendiatinnen und Stipendiaten für ihr großartiges Engagement für die Freiheit.

Freiheit und Bildung gilt für alle: Als Zeichen der Solidarität sammelte die Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit an diesem Abend Spenden für den „Solidaritätsfonds für in Not geratene Studierende und Graduierte“.

Erfahren Sie mehr über unsere Stipendiatinnen und Stipendiaten und Alumni im Fokus „50 Jahre Begabtenförderung".

Musica Libera

Das Stiftungsensemble „Musica Libera“ präsentierte Kompositionen von Amadeus Mozart, George Gershwin und Robert Stolz. 

Sibylla Elsing (Sopran), Shelly Ezra (Klarinette), Nadia Hashemi (Klarinette), Oliwia Meiser (Violine), Svenja Schnepel (Viola), Leonard Wacker (Bratsche)

© Marco Urban