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Parteitag der Demokraten: 3 Kernpunkte der zweiten Nacht

Das Drehbuch der zweiten Nacht des Parteitages der Demokraten beinhaltete die Themen der Außen- und Sicherheitspolitik, weitere Angriffe auf den amtierenden Präsidenten, und den Versuch eine Brücke zwischen den früheren und künftigen Parteiführern der Partei zu bauen. Vor allem aber ging es an diesem Abend darum, Joe Biden und sein Mitgefühl und Einfühlungsvermögen den Amerikanern nochmal vorzustellen, denn nur 40% der Biden-Wähler stimmen wegen Joe Biden ab, 58% sagen, ihre Stimme sei mehr "gegen" Trump als "für" Biden. Im Mittelpunkt stand aber die offizielle Abstimmung. Hier sind 3 Kernpunkte der zweiten Nacht: Die Abstimmung: Nach einer ungewöhnlichen Abstimmung, die die Zuschauer durch die Vielfalt Amerikas führte, ist Ex-Vizepräsident Joe Biden nun offiziell der Präsidentschaftskandidat der Demokratischen Partei. Biden erreichte die Nominierungsschwelle von 1.991 Stimmen, als die Delegierten seines Heimatstaates Delaware ihm alle 32 Stimmen übergaben. Die Abstimmung, das zentrale Ereignis des Parteitages, wurde wegen der Coronavirus-Pandemie drastisch umgestaltet. In diesem Jahr bestand sie aus einer Reihe von voraufgezeichneten Aufnahmen von Parteidelegierten aus ihren Bundesstaaten, die ihre Stimmzettel auflisteten, und ersetzte das alte Verfahren, bei dem die Delegierten im Saal ihre Stimmen ihres Staates in ein Handmikrofon riefen, durch ein im Wesentlichen fotogenes neues Ritual. Nostalgie für ehemalige demokratische Führer und wichtige republikanische Kollegen von Joe Biden: Der Abend beinhaltete Reden ehemaliger Präsidenten, die auf politischen Kongressen immer bekannte Gesichter sind, darunter die ehemaligen Präsidenten Bill Clinton und Jimmy Carter, sowie ehemaliger Verteidigungsminister Colin Powell und ehemaliger Senator Chuck Hagel, sowie ein überraschender Auftritt der Witwe des verstorbenen Senators John McCain. Aber die Art von Politik, für die viele dieser Parteivorsitzenden eintraten, ist nicht mehr en vogue. Biden hat davon gesprochen, eine Brücke zur nächsten Generation zu sein, aber bisher hat der Parteitag den jüngeren Vertretern der Linken nicht viel Aufmerksamkeit geschenkt - vielleicht, weil die Partei die "Swing Voters" und Gemäßigte davon überzeugen muss, dass sie Biden unterstützen. Gesundheitsversorgung: Die Gesundheitsfürsorge bleibt das zentrale Thema, das die Demokraten gegen die Republikaner führen wollen, aber sie sind immer noch geteilter Meinung darüber, welchen Kurs sie einschlagen wollen. Das Segment der Gesundheitsfürsorge traf den Kern der wahrscheinlich größten Meinungsverschiedenheit zwischen den progressiven und gemäßigten Flügeln der Partei während der Vorwahlen. Die Progressiven, angeführt von Bernie Sanders, wollen ein universelles Gesundheitssystem "Medicare für alle". Die Gemäßigten wollen größtenteils auf dem "Affordable Care Act" aufbauen.