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MALAYSIAS PERSPEKTIVE AUF DEN INDOPAZIFIK

MALAYSIA’S PERSPECTIVE ON THE INDO-PACIFIC
© FNF Malaysia

Der Artikel „Malaysias Perspektive auf den Indo-Pazifik“ beschäftigt sich mit der Rolle Malaysias in der Region des Indo-Pazifiks und den politischen, wirtschaftlichen und sicherheitsrelevanten Herausforderungen, denen das Land gegenübersteht. Zudem erörtert der Artikel auch die Rolle anderer Weltmächte sowie die Frage, wie wichtig die EU und Deutschland für Malaysia und die gesamte Region sind.

Die Autoren betonen dabei die Bedeutung des Indo-Pazifiks als eine der wichtigsten Regionen der Weltwirtschaft und als strategisch bedeutsame Region für die Sicherheit und Stabilität der internationalen Gemeinschaft. In diesem Zusammenhang diskutiert der Artikel die geostrategischen Interessen und Perspektiven Malaysias.

Der Artikel beleuchtet zunächst die historischen Sicherheitsperspektiven Malaysias. Nach seiner Unabhängigkeit im Jahr 1957, dem Vietnamkrieg und damit einhergehender Unsicherheiten in der Region und den Anschlägen am 11. September in den USA musste Malaysia Anfang des Jahrtausends seine Außenpolitik sowie seine Verteidigungsstrategien überdenken. Gemäß den Autoren sind aktuell die drei größten Bedrohungen der Sicherheit Malaysias Chinas wachsende Nötigung, das Misstrauen in Japans regionalen militärischen Ambitionen sowie Aufstandsbewegungen militanter Gruppen wie den thailändisch-muslimischen Separatisten.
Des Weiteren gehen die Autoren auf die Wandlung Malaysias von einer arbeitsintensiven Landwirtschaft zu einer Produktions- und Industrienation ein. Es erfordert wirtschaftliche und politische Stabilität, um international Geschäfte machen zu können. Die Verfasser warnen zudem vor Sicherheitsbedrohungen aufgrund der Nutzung von sozialen Medien.

Anschließend wird die Beziehung Malaysias zu China thematisiert, die geprägt ist von wirtschaftlicher Zusammenarbeit, aber auch von territorialen Konflikten im Südchinesischen Meer. Malaysia verfolgt eine Politik der Neutralität und versucht, zwischen den USA und China zu vermitteln. Gleichzeitig arbeitet das Land eng mit anderen ASEAN-Mitgliedern zusammen, um gemeinsam gegenüber China eine starke Position zu beziehen.

Im Bereich der Sicherheitspolitik betont der Artikel die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen den USA und Malaysia im Kampf gegen den Terrorismus und in der Stärkung der regionalen Sicherheit. Malaysia kooperiert mit den anderen Ländern in der Region, um die Sicherheit auf See zu gewährleisten und die Bedrohung durch Piraterie und andere kriminelle Aktivitäten zu bekämpfen. Um im Falle einer Eskalation und der Ausbreitung des Konflikts im Südchinesischen Meers vorbereitet zu sein, plant Malaysia, seine Marineflotte weiter auszubauen.

Der Artikel beschreibt auch die künftigen Bedrohungen und Zukunftsperspektiven, vor denen Malaysia steht. Falls Malaysia seine Marinetruppen in den nächsten Jahren weiter ausbaut, könnte das Land Mitglied von den Sicherheitsbündnissen AUKUS und Quad werden. Dies wiederum könnte das Misstrauen Chinas erregen, mit dem Malaysia enge Beziehungen pflegt. Die guten Beziehungen mit Australien sollten in den nächsten Jahren erhalten bleiben und durch den Ausbau der Seeflotte sollte Malaysias Zusammenarbeit mit seinen Nachbarstaaten weiterentwickelt werden. Der Balanceakt zwischen den USA und China sowie anderen externen Großmächten wird in der Zukunft vorraussichtlich noch komplexer und schwieriger zu meistern sein. Durch eine größere Seeflotte Malaysias könnte sich jedoch die Aggresivität Chinas im Südchinesischen Meer verringern.

Im Hinblick auf die EU geht es darum,  ob Malaysia Unterstützung von der EU und Deutschland benötigen könnte. Im Vergleich zum Handel mit China ist der Handel mit der EU sowie Deutschland vergleichsweise gering. Dennoch kann Malaysia die EU und Deutschland nicht außer Acht lassen, wenn das Land weiter wachsen möchte. Was die Sicherheit in der Region anbelangt, sollte die EU jedoch darauf verzichten, Kriegsschiffe zur Abschreckung im Südchinesischen Meer aufkreuzen zu lassen. Das würde China eher provozieren denn abschrecken.  

Abschließend betont der Artikel noch einmal, dass sich Malaysia seiner zentralen Rolle für eine sichere und stabile Region im Indo-Pazifik bewusst ist. Die wirtschaftlichen Beziehungen zu China sind gut, wenngleich sich China als schlechter Nachbar präsentiert. Da die USA nicht vorhaben, ihre Präsenz im Südchinesischen Meer zu verringern,  gibt es für Malaysia keine andere Option, als weiterhin zu tarieren und zu lavieren.

 

Zusammenfassung von Jana Dietrich. Jana Dietrich studierte 2022 im Rahmen eines Auslandssemesters an der Gadjah Mada University in Jogjakarta und ist derzeit Praktikantin im Stiftungsbüro in Jakarta.

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