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Menschenrechte
Marion—Dönhoff-Preis geht an Gerhart Baum

Gerhart Baum wurde mit dem Marion-Dönhoff-Reis für internationale Verständigung und Versöhnung ausgezeichnet
Gerhart Baum wurde mit dem Marion-Dönhoff-Reis für internationale Verständigung und Versöhnung ausgezeichnet. © picture alliance / zb | Kirsten Nijhof

Der liberale Politiker Gerhart Baum wurde mit dem Marion-Dönhoff-Peis für internationale Verständigung und Versöhnung ausgezeichnet. Der Kampf für die Freiheit und Einsatz für die Menschenrechte prägten Gerhart Baums politisches Leben. In seiner Laudation schrieb Sigmar Gabriel, ehemaliger Außenminister, über Baum: „Sie standen immer für einen empathischen Freiheitsbegriff, den Sie immer wieder entschlossen verteidigt haben - gegenüber allzu staatsgläubigen, und auch gegenüber allzu marktgläubigen Positionen.“ Baum hob in seinen Dankesworten hervor wie wichtig der Einsatz für die Menschenrechte bleibt:

„Wir leben in einem freien Land. Umso mehr sollten wir Verbündete derjenigen sein, die nicht dieses Glück haben. Menschenrechte bestimmen die auswärtigen Beziehungen nicht allein. Aber sie gehören dazu, diese Politik muss ins Spiel kommen. Friedenspolitik, Hilfe bei Demokratieaufbau und Entwicklung.“

Gerhart Baum

Auch die belarusische Menschenrechtsorganisation Wjasna, die sich für Demokratie und Bürgerrechte in Belarus einsetzt, wurde ausgezeichnet und erhielt den Förderpreis.

Gerhart Baum würdigte diese Entscheidung: „Ich freue mich, dass heute auch die Menschenrechtsorganisation Wjasna aus Belarus ausgezeichnet wird. Das ist eine Ermutigung für ihre langjährige engagierte Arbeit. Die brutale Diktatur des abgewählten Präsidenten Lukaschenko tritt die Menschenwürde mit Füßen. Welche Hoffnung war mit den beeindruckenden Demonstrationen verbunden, an deren Spitze Frauen standen. Ich bewundere sie alle. Besonders erwähnen möchte ich Maria Kalesnikava. Denken wir einen Moment lang an sie, wie sie jetzt – gerade verurteilt zu elf Jahren Haft – in einer elenden Gefängniszelle in Minsk gedemütigt wird, und das seit mehr als einem Jahr.“

Die Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit hat zusammen mit Gerhart Baum eine Publikation über Menschenrechtsverteidiger weltweit herausgebracht. Darunter auch über Maria Kalesnikava. Lesen Sie hier ein Interview über die belarusische Oppositionelle mit ihrer Schwester Tatsiana Khomich. Hier können Sie die vollständigen Dankesworte von Gerhart Baum nachlesen.

Die Preise sind nach der ehemaligen Zeit-Herausgeberin Marion Gräfin Dönhoff benannt und werden von der Zeit, der Zeit-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius sowie der Marion-Dönhoff-Stiftung verliehenen. Die geplante Preisverleihung am vergangenen Sonntag wurde auf Grund der Pandemie abgesagt.