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"Er sah sich immer als freier Bürger"

Im Gespräch mit Zhanna Nemzowa, der Tochter des ermordeten russischen Oppositionspolitikers Boris Nemzow
Zhanna Nemzowa auf dem Titelbild der liberal

Zhanna Nemzowa bei der 9. Berliner Rede zur Freiheit 2015

© Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit

Dieser Artikel erschien zuerst im liberal-Magazin.

Als Tochter des ermordeten russischen Oppositionspolitikers Boris Nemzow zählt Zhanna Nemzowa zu den sichtbarsten Kritikern des Kremls und seiner repressiven Politik. Am 27. Mai 2015 hielt die Wirtschaftsjournalistin im Andenken an ihren Vater und auf Einladung der Stiftung für die Freiheit ihre „Rede zur Freiheit“ in Berlin. Damals sprach sie mit liberal über russische Propaganda, westliche Sanktionen und das politische Erbe ihres Vaters. Knapp drei Jahre später sind viele Ihrer Antworten - leider - immer noch aktuell. 

Dieser Artikel erschien zuerst im liberal-Maga

Zhanna Nemzowa auf dem Titelbild der liberal

© Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit

Vielen Dank, dass Sie sich vor Ihrer großen Rede in Berlin Zeit für liberal nehmen.

Ich bin ja auch liberal, auch wenn das im Moment nicht sehr populär ist in Russland (lacht).

Es ist vermutlich nie einfach, für individuelle Freiheit zu kämpfen. Im Mai werden Sie in Berlin im Andenken an Ihren Vater über Freiheit reden. Wenn Sie an die schwierige Lage in Russland denken, wollen Sie überhaupt wieder zurückkehren?

Aber natürlich! Es geht mir, trotz all der heutigen Not, wie meinem Vater: Ich will in meiner Heimat bleiben. Ich liebe Russland und meine Landsleute. Ich bin nur kein Freund des momentanen Regimes.

Sie sagen, dass der russische Präsident für den Mord an Ihrem Vater politisch verantwortlich ist. Was meinen Sie damit?

Wenn ein Politiker, ein bekennender Kritiker Putins, auf offener Straße umgebracht wird, liegt die politische Verantwortung selbstverständlich bei eben diesem Präsidenten.

Gibt es neue Erkenntnisse die konkreten Ermittlungsergebnisse betreffend?

Jüngst wurde mir der rechtliche Status eines „Opfers“ zugesprochen. Damit verbunden ist der Zugang zu einigen nicht öffentlich zugänglichen Informationen. Dafür musste ich eine Vertraulichkeitsvereinbarung unterschreiben. Unabhängig davon bin ich nicht sehr zuversichtlich, dass der Mordfall vollkommen aufgeklärt wird. Über die genauen Umstände der Mordnacht hinaus wäre es mir viel wichtiger zu erfahren, wer den Mord in Auftrag gegeben und wer ihn organisiert hat.

In Moskau spricht man zurzeit viel über die aggressive Stimmung gegenüber dem Westen und auch gegenüber der Opposition. Sie sagen, dass sich die Atmosphäre erst in jüngerer Zeit derart aufgeheizt hat. Was hat sich in Ihrer eigenen Familie geändert, seit Putin wieder Präsident geworden ist?

Zuvor konnte mein Vater sich problemlos mit alten Freunden sowie prominenten Geschäftsleuten und sogar mit Entscheidungsträgern aus der Politik treffen. Während der Präsidentschaft von Medwedew war die Atmosphäre offener. Die Dinge begannen sich seit den Protesten 2011 und 2012 drastisch zu verändern, als so viele Demonstranten eingesperrt wurden. Mit den vielen Einschränkungen individueller Freiheiten begann die Angst um sich zu greifen. Oppositionsführer wie mein Vater spürten den wachsenden Druck noch stärker.

Halten Sie trotz des anhaltenden Drucks weiterhin Kontakt zu den Bekannten Ihres Vaters?

Natürlich spreche ich mit vielen Freunden meines Vaters. Aber genauso mit denen, die in den letzten Jahren kaum Kontakt mit meinem Vater hatten. Es gibt auch Geschäftsleute, die den Kontakt mit meinem Vater gehalten haben – trotz seiner vermeintlich „gefährlichen Politik“. Unter ihnen war beispielsweise der bekannte Unternehmer Rostislaw Ordowsky-Tanaewsky. Er kam auch im vergangenen Jahr zum 55. Geburtstag meines Vaters, und er half mir, die Gedenkfeier 40 Tage nach seinem Tod zu organisieren, deren Ausrichtung zu meiner Verantwortung als ältester Tochter gehörte.

Ermordeter Wortführer der russischen Opposition: Boris Nemzow am 12. Juni 2011 bei der Anti-Putin-Kundgebung „March of Millions“ aus Anlass des russischen Nationalfeiertags.
Ermordeter Wortführer der russischen Opposition: Boris Nemzow am 12. Juni 2011 bei der Anti-Putin-Kundgebung „March of Millions“ aus Anlass des russischen Nationalfeiertags. © CC BY-SA 3.0/commons.wikimedia.org/ Dhārmikatva

Als Ihr Vater noch als ein aufsteigender Stern der russischen Politik galt, war das vermutlich noch ganz anders. Als er im Jahr 1991 Gouverneur von Nischni-Nowgorod wurde, war er einer der jüngsten Gouverneure Russlands ...

.... er war damals 32, also etwa so alt, wie ich heute bin. Ich erinnere mich gut daran, wie ich in seiner Zeit als Gouverneur das erste Mal mit ihm nach Deutschland kam. Nach Essen, das später die Partnerstadt von Nischni-Nowgorod werden sollte. Leider muss ich zugeben, dass mein erster Eindruck von Deutschland nicht besonders gut war ....(lacht)

Weshalb?

Weil ich noch recht klein war, erinnere ich mich nur daran, dass ich im Haus eines guten Bekannten meines Vaters in Deutschland gewohnt habe. Sie waren sehr nett, hatten ein schönes Haus und auch eigene Kinder. Aber irgendwie blieb mein Haupteindruck, dass ich dort nicht genug zu essen bekam (lacht). Nicht, dass meine Gastgeber nicht gastfreundlich gewesen wären, aber es war mein subjektiver Eindruck als kleines Kind

Das soll Ihnen bei Ihrem Besuch im Mai nicht wieder passieren. Wie sehr hat sich die Arbeit Ihres Vaters auf Ihr Leben ausgewirkt, als Sie älter wurden?

Seine Zeit in der Regierung hat mich damals ehrlich gesagt belastet. Er war extrem beschäftigt und hatte wenig Zeit für mich, da hätte ich gerne mehr „Vater-Zeit“ gehabt. Die unglaubliche mediale Aufmerksamkeit für meine Familie war mir unangenehm. Ich fühlte mich nicht besonders frei und wollte lieber ein ganz normales Leben führen. Als mein Vater nach den erfolgreichen Wahlen 1999 in die Duma gewählt wurde, fühlte ich mich schon freier. Das gesamte vergangene Jahrzehnt war er Oppositionsführer und wurde sehr heftig kritisiert, was für ihn nicht einfach war. Ich versuchte, ihn nun bei seinen Bemühungen zu unterstützen. Persönlich wusste ich, dass diejenigen, die in all diesen Jahren – trotz seiner unverblümten Kritik an Putin – zu meinem Vater hielten, echte Freunde waren und sich nicht durch mich Vorteile verschaffen wollten.

Seine starken Werte und die Unverblümtheit seiner Kritik an der Korruption unter Putin und am Krieg in der Ukraine waren von vielen gefürchtet ...

Man kann nicht sagen, dass mein Vater ein leichtes Leben als Oppositionsführer hatte. Er stand unter extrem hohem Druck. Letztlich aber hat jedes autoritäre System Angst vor Andersdenkenden und noch mehr vor öffentlich geäußerter Kritik. Mein Vater wurde niemals in Talkshows des russischen Staatsfernsehens eingeladen, obwohl man dort ununterbrochen über ihn sprach. Immer wenn in einer Dokumentation die Opposition der  90er-Jahre verunglimpft wurde, wurden auch neue aggressive Lügen über meinen Vater verbreitet.

In den vergangenen zehn Jahren wurden in Russland einige Politiker und kritische Journalisten umgebracht. Hatten Sie nie Angst, dass es auch Ihren Vater treffen könnte?

Wir haben darüber gesprochen. Aber mein Vater war kein ängstlicher Mensch. Er hatte als Oppositionsführer niemals Bodyguards. Er ist immer als freier Bürger frei durch die Stadt gegangen. Auch ich hatte so einen Mord nicht für möglich gehalten.

Nach dem Mord hat sich das Denken vieler unserer gemeinsamen Freunde verändert. Mussten Sie bereits Ihre Lebensweise anpassen?

Ich führe ein normales Leben und habe auch keine Bodyguards. Sie wissen, wie ich hergekommen bin: Ich fahre weiter Metro wie jeder andere normale Moskauer. So weit fürchte ich nicht um mein Leben. Aber die Dinge können sich schnell verändern, umso mehr ich als Politikerin wahrgenommen werde ….

Sind Sie denn noch keine Politikerin – in den Fußstapfen Ihres Vaters?

Nein, ich denke nicht. Ich bin Journalistin und keine Politikerin

Bislang kennt man Sie in Russland als Wirtschaftsjournalistin aus dem Fernsehen. Aber seit dem Mord an Ihrem Vater haben Sie eine Menge über Politik geredet ...

Sie haben recht. Seither hat sich tatsächlich einiges verändert. Viele Menschen nennen mich in diesen Tagen eine „mutige Frau“. Wenn wir in einem normalen zivilisierten Land lebten, könnte ich all diese Dinge sagen, ohne dass mich irgendjemand als „mutig“ feiern müsste ...

... aber Sie sind doch eine mutige Frau ...

Es ist mir egal, wie man es nennt: Ich mache nur, was auch mein Vater getan hat. Ich spreche aus, was ich denke. Ich bin bislang nicht direkt bedroht worden, aber die Dinge ändern sich hier wie gesagt schnell. Leider deutet vieles darauf hin, dass die kommenden Veränderungen nicht zum Guten sein werden.

Sie teilen also die traurigen Prognosen vieler unserer liberalen Partner. Was hat sich seit dem Mord an Ihrem Vater in Zivilgesellschaft und Opposition bereits geändert?

Der Mord hat bei einigen Panik ausgelöst, viele Menschen haben in den vergangenen Monaten das Land verlassen. Die Dinge begannen sich zu wenden mit dem sich verschlimmernden Krieg in der Ukraine. Ich sehe, dass die Menschen zurückhaltender werden, gegen den Missbrauch von offizieller Seite Widerstand zu leisten. Viele Menschen wollen einfach nicht gestört werden. Beim großen Trauermarsch mit Zehntausenden Teilnehmern, genauso wie bei der Trauerfeier im Sacharow-Zentrum und auch bei der Beerdigung meines Vaters, fühlte ich hingegen einen engen Zusammenhalt zwischen sehr vielen Menschen.

Ein großer Teil der russischen Bevölkerung denkt aber anders. Haben Sie auch Freunde, die den momentanen Kurs des Kremls unterstützen?

Ja. Viele meiner Freunde bekommen Angst, wenn ich über den Mord rede oder das Regime für das anklage, was zurzeit in Russland passiert. Ich bin mir sicher, dass sie nicht alles unterstützen, was der Kreml tut. Aber sie sind verängstigt. Sie haben Angst davor, über Dinge zu reden, die politisch sein könnten. Angst, dass Politik ihre Karriere bedrohen könnte. Deswegen vermeide ich, mit ihnen über Politik zu reden.

Glauben Sie, dass die Propaganda im staatlichen Fernsehen darauf abzielt, ein solches Klima zu schüren? Schalten Sie russisches Staatsfernsehen wie den Ersten Kanal überhaupt noch ein?

Ich versuche, wie die meisten meiner Freunde, es zu meiden. Aber einige Storys muss ich verfolgen, die andauernde Propaganda macht das kaum erträglich. Ein wesentliches Ziel der Opposition ist es, diese Propaganda zu bekämpfen und die Lügen der staatlichen Sender offenzulegen. Persönlich lese ich jeden Tag (die russischen Wirtschaftszeitungen) Vedomosti und RBK-Daily, die Financial Times und das Wall Street Journal sowie manchmal investigative Artikel in Nowaja Gazeta und Komersant. Für meine Arbeit muss ich vor allem über wirtschaftliche Entwicklungen genau informiert sein.

Da wir gerade bei Ihrer Arbeit sind: Wie frei können Sie als Journalistin noch arbeiten?

Im Moment noch sehr frei. Dazu muss ich aber sagen, dass ich mich hauptsächlich mit makroökonomischen Fragen beschäftige. Natürlich sind diese Fragen oft mit Politik verbunden, aber am Ende geht es immer um die wirtschaftlichen Folgen von Politik. Aber auch hier sind Veränderungen wahrnehmbar. Dieses Jahr gab der Generaldirektor der Medien-Gruppe, für die ich arbeite, zu, dass er schon eine ganze Weile wichtige Themen mit dem Pressestab des Kremls bespricht. Er sagte, dass es Sinn mache, Meinungen auszutauschen. Aber die Chance, dass ein Meinungsaustausch zu Zensur oder Selbstzensur führt, ist gegeben. So etwas ist definitiv nicht gut für die Unabhängigkeit der Medien ...

Sie sagen, dass Vedomosti beispielsweise weiter frei und kritisch berichtet, genauso wie die Nowaja Gazeta oder RBK-Daily. Warum ist deren Einfluss in der Bevölkerung so gering?

Die meisten Menschen – und das stimmt vermutlich auf der ganzen Welt – sind recht faul. Sie könnten alle Fakten im Internet überprüfen oder in den kritischen Zeitungen, die Sie gerade erwähnten und die weiter ziemlich frei berichten. Aber es ist eben viel leichter, Fertiginformationen aus dem Fernsehen zu konsumieren, was der Großteil der Bevölkerung bevorzugt. Zudem erzählt man ihnen im Fernsehen, dass sie die Klügsten, Stärksten und Tollsten sind, dass Russland wiedererstarkt und eine der wichtigsten Volkswirtschaften der Welt ist (lacht). Wer will so etwas nicht lieber hören als die Realität?

Wo steht denn die russische Wirtschaft in der Realität?

Die Wirtschaft erlebt gerade einen tiefen Konjunkturrückgang, teilweise hausgemacht. Der wichtigste Faktor der Krise ist die Abhängigkeit der russischen Wirtschaft vom Erdöl. Jetzt, wo die Preise niedrig sind, leidet die gesamte Wirtschaft. Für den zweitwichtigsten Faktor halte ich inzwischen schon die Sanktionen, die die Wirtschaft auch wegen lang ausgebliebener Reformen sehr hart treffen. Das Investitionsklima in Russland ist komplett implodiert. Auch die momentane Stabilisierung des Rubels kann das Gesamtklima nicht ändern.

Wie groß ist denn der Einfluss der Sanktionen?

Sie haben eine ausgesprochen starke Wirkung. Gerade die Sanktionen im Finanzsektor, sowohl aus den USA wie von der EU, treffen die Wirtschaft sehr hart. Negativ ist an ihnen, dass sie auch das Leben der normalen Menschen verschlechtern.

Glauben Sie, dass das auch den Präsidenten Popularität kostet?

Nein, nicht wirklich. Die meisten Leute denken, dass der Westen haupt-verantwortlich für die wirtschaftliche Schräglage sei. Ich glaube nicht, dass diese breit angelegten Wirtschaftssanktionen politisch sehr effektiv sind, denn sie verändern nicht die Einstellung der Menschen. Dank der staatlichen Propaganda steht das Volk vereint hinter dem Kreml.

Aber hat der Westen denn eine Alternative? Sollte der Westen die Sanktionen gegen Russlands Politik in der Ukraine einfach aussetzen?

Ich glaube, dass er die Wirtschaftssanktionen nicht verstärken sollte. Ich halte individuelle Sanktionen gegen Entscheidungsträger für besser und effektiver. Die können dann so tun, als wären ihnen die Einschränkungen egal, aber die meisten würden gerne weiter ihren Urlaub in Südfrankreich und Österreich verbringen. Meiner Meinung nach sollte die Liste der mit Reisesperren sanktionierten Einzelpersonen um die Leiter der Fernsehanstalten erweitert werden. Man kann nicht allein Dmitri Kisseljow sanktionieren und die verantwortlichen Direktoren seines Kanals außen vor lassen.

Ist es richtig, dass die staatlichen Fernsehsender stärker zu Institutionen von Propaganda und Zensur geworden sind, als dass sie einer professionellen Berichterstattung nachkommen?

Das stimmt. Und mittlerweile beschränkt sich die Zensur nicht aufs Fernsehen, sondern wirkt auf allen Ebenen. Vor Kurzem gab es einen Skandal in Nowosibirsk über eine „Tannhäuser“-Inszenierung in der dortigen Oper. Die orthodoxe Kirche beschwerte sich über einzelne Details der Aufführung. Daraufhin wurde das Stück zensiert und abgeändert. Am Ende verlor der Direktor der Oper darüber sein Amt.

Glauben Sie, dass der konservative Trend und die Zensur auch ohne Putin Bestand hätten?

Ich glaube vor allem, dass es keinerlei Anzeichen gibt, dass Putin gehen will. Nach den letzten Umfragen des unabhängigen Lewada-Zentrums liegt die Zustimmung für den Präsidenten bei über 80 Prozent. Die Mehrheit der russischen Bevölkerung befürwortet die aggressive Außenpolitik und schenkt der Wirtschaft weniger Beachtung. Putin hat ein System geschaffen, in dem alles allein von ihm abhängt. Es ist deshalb schwer vorauszusagen, wie die Menschen auf ein Russland ohne ihn reagieren würden.

Was halten Sie von der Initiative deutscher Liberaler, normalen Russen visafreies Reisen nach Deutschland zu ermöglichen?

Ich halte das für eine sehr gute Idee. Bürger sollten nicht für ihre Regierenden bestraft werden. Auf der anderen Seite darf man nicht vergessen, dass Russland noch immer ein armes Land ist. Die Mittelschicht aus den größeren Städten reist zwar bereits in die EU. Die finanziellen Möglichkeiten sind aber nach wie vor ein viel limitierenderer Faktor als Visa. Visafreiheit hätte also vor allem einen wichtigen symbolischen Effekt. Dass das Bild des Westens in Russland dadurch tiefgreifend verändert werden könnte, glaube ich jedoch nicht.

Wie viel Hoffnung haben Sie, dass sich wieder alles zum Guten wendet?

Meine kurzfristigen Prognosen sind düster, aber es lohnt sich, weiter Zeit und Energie in dieses Land zu investieren. Als Journalistin will ich einfach präzise und faktenbasiert berichterstatten. Vielleicht kann ich damit meinen kleinen Beitrag leisten.

Wird es dabei auch um die russische Beteiligung am Krieg im Osten der Ukraine gehen?

Mein Vater hat unmittelbar vor seinem Tod an diesem Bericht gearbeitet. Er ist ein Teil des Erbes meines Vaters, den zu vollenden ich für wichtig halte. Voraussichtlich soll der Bericht vor meiner Rede zur Freiheit veröffentlicht werden. Man kann sagen, dass seine Unterstützer diese Arbeit meines Vaters vollendet haben.

Das Interview führte Julius von Freytag-Loringhoven.