Auslandsakademie 2025
Vom Mausoleum zum Coworking-Space: Marokko zwischen Geschichte und Zukunft
Nach einem spektakulären Willkommensabendessen mit Live-Musik und Tajinen startete der erste volle Tag in Rabat direkt sehr früh. Und wo lässt es besser beginnen als im FNF-Büro?
Die Bürokatze Miaumann begrüßte uns neben Sebastian Vagt und Soumaya Khatibi am Eingang und es ging los mit einer kurzen Vorstellungsrunde und der Agenda für die Auslandsakademie. Nach Rabat werden wir im Laufe der Akademie noch Persönlichkeiten aus der Wirtschaft, Politik und Kultur in Casablanca, Essaouira und Marrakesh treffen.
Zunächst stand ein Treffen mit dem deutschen Botschafter Robert Dölger auf dem Programm. In einem offenen Gespräch sprach er über die deutsch-marokkanischen Beziehungen, aktuelle politische Herausforderungen sowie die Rolle Deutschlands in der Region.
Im Anschluss besichtigten wir das Mausoleum Mohammed V. und den Hassan Tower – bedeutende historische Stätten, die nicht nur architektonisch beeindruckten, sondern auch die kulturelle und religiöse Geschichte des Landes erfahrbar machten.
Gegenüber den traditionellen Bauwerken befindet sich in der Nachbarstadt Salé der moderne Teil der Hauptstadtregion: Arabisches Mittelalter trifft hier auf dubaisch inspirierte Architektur – etwa im Grand Théâtre oder im beeindruckenden Mohammed-VI-Turm, dem zweithöchsten Gebäude Afrikas. Die Überfahrt mit dem Boot nach Salé sowie das gemeinsame Mittagessen am Fluss rundeten den Vormittag ab.
Weiter ging es mit der Besichtigung der Festung Kasbah des Oudayas. Wir trafen hier auf Rachid Raha, den Präsidenten der weltweiten Amazigh-Gemeinschaft. Er gab uns einen lebendigen Einblick in die Geschichte, Sprache und politische Situation der indigenen Bevölkerung Marokkos. So erfuhren wir beispielsweise, dass der Begriff „Berber“ stigmatisiert ist, da er auf den Ausdruck „Barbar“ zurückgeht. Deswegen nennt sich die Gemeinschaft lieber Amazigh, was übersetzt „freie Menschen“ bedeutet. Sehr passend für die Stiftung der Freiheit!
Den Abschluss bildete ein Besuch im Tech-Coworking-Space in der Medina. Dort diskutierten wir mit Ali Guedira und Badr Ikken über technologische Innovationen, Start-ups und nachhaltige Energieprojekte in Marokko. Die Gespräche machten deutlich, wie viel kreative Energie und unternehmerisches Potenzial im Land steckt – mit ambitionierten Perspektiven für die kommenden Jahre.