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#FemaleFowardInternational
Treffen Sie Katerina Papanikolaou aus Griechenland

Auf der Suche nach dem Frauen-Empowerment
1. Papanikolaou
© Friedrich Naumann Stiftung für die Freiheit

Leidenschaftlich, liberal, enthusiastisch - so beschreibt sich Katerina Papanikolaou selbst. Sie ist leitende Beraterin und misst Menschenrechten und Frauen-Empowerment einen hohen Stellenwert bei.

Auf die Frage nach ihrer persönlichen Erfahrung antwortet sie: „Ich glaube nicht, dass es einen bestimmten Moment im Leben einer Frau gibt, in dem sie sich tatsächlich diskriminiert fühlt, es sei denn sie ist Opfer sexueller Belästigung oder Hassreden.“

1. Papanikolaou
© Friedrich Naumann Stiftung für die Freiheit

Katerina interessiert sich für Politik schon seit ihrer Kindheit. Sie stellt jedoch fest, dass Frauen diesen Bereich als Berufsfeld noch nicht ganz erobert haben. “Ich bin bezweifele manchmal, ob es der richtige Platz für Frauen ist. Wir sehen immer mehr Frauen [in der Politik], und ich würde sagen, dass sie jetzt dort auf weniger Hindernisse stoßen. Man gewinnt sogar den Eindruck, dass es kaum welche gibt, dass die Schranken abgebaut wurden und dass [Frauen] politische Spitzen-Positionen leichter erreichen können“, erklärt sie. Die Realität sieht allerdings etwas anders aus. Katerina ist der Meinung, dass Frauen Unterstützung brauchen, um sich erfolgreich in die Politik zu etablieren. „Wenn ich von Unterstützung für Frauen in der Politik spreche, meine ich praktische Unterstützung - damit man auch dann mitmachen kann, wenn man Kinder und Job unter einen Hut bringen muss. Wenn zum Beispiel alle Gemeinderatssitzungen um 22 Uhr abends stattfinden, dann ist das ein Hindernis für Frauen, die im Rat mitwirken wollen“, meint sie.

3 Papanikolaou
© Friedrich Naumann Stiftung für die Freiheit

Die Mehrheit der griechischen Gesellschaft ist der Auffassung, dass Frauen zu Hause bleiben sollten. Katerina Papanikolaou verweist auf die Tatsache, dass Griechenland im Gleichstellungsindex den letzten Platz in der Europäischen Union belegt. Mit 52,2 von 100 Gesamtpunkten liegt Griechenland mit mehr als 15 Punkten unter dem EU-Durchschnitt. Und die Indexpunkte sind seit 2010 unverändert geblieben.”

Glücklicherweise scheint die junge Generation fortschrittlicher zu denken, wenn es um Menschenrechte oder Frauen-Empowerment geht. „Ich glaube, die 20- bis 30-jährigen sind sich dieser Themen mehr bewusst. Sie kümmern sich nicht um Geschlecht, Rasse oder Hautfarbe“, erklärt die Seniorberaterin.

Katerina weist jedoch darauf hin, dass jüngere Menschen, obwohl liberaler und toleranter, auch Opfer jahrelanger Vorurteile und Stereotypen sein können. „Ich bin sehr vorsichtig, wenn es um unbewusste Vorurteile geht. Wir können uns selbst als unvoreingenommen empfinden, ohne es zu wissen. Ich denke, dass wir als Gemeinschaft mehr an der unbewussten Voreingenommenheit arbeiten sollten“, sagt sie.

 

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