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Thüringen
Thüringen: Friedrich-Naumann-Stiftung hält weiter Kurs

Erklärung des Ehrenvorsitzenden zur Ministerpräsidentenwahl in Thüringen
Kemmerich
© picture alliance/Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa

Die aktuellen Vorgänge der FDP um die Wahl des Ministerpräsidenten Thomas Kemmerich in Thüringen kommentiert Wolfgang Gerhardt, Ehrenvorsitzender der Stiftung und früherer FDP-Bundesvorsitzender: 

Die Umstände der Wahl des FDP-Abgeordneten Kemmerich zum Ministerpräsidenten in Thüringen werden in diesen Tagen ausgeleuchtet. Und zu Recht, die Fassungslosigkeit über den gesamten Vorgang ist bei vielen Liberalen spürbar, ich selbst erleide das geradezu.

Nennen wir es Torheit, Dummheit, Unerfahrenheit, Mangel an Gründlichkeit des rechtzeitigen Nachdenkens, es ist entsetzlich. Die FDP wird noch lange daran zu knabbern haben. Der Verlust an Vertrauen ist dabei das Schlimmste.

Die Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit widmet sich seit ihrer Gründung der politischen Bildung. Dafür gibt es kein Schulfach, keine Handwerksordnung, keinen Studiengang mit dem Abschluss „Diplombürger“. Es geht um Orientierungswissen, um das Bedenken von Konsequenzen und Ungewissheitsbewältigung, um Prüfung der Stichhaltigkeit und Tragfähigkeit von Argumenten. Um banale Fertigkeiten politischer Arbeit, die unverzichtbar sind und die schmerzhaft vermisst wurden.

Gerade jetzt kommt es auf die Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit an. In substantieller Arbeit, in weitsichtigem Denken, und in strategischer Klugheit, die wir in Erfurt so vermisst haben und trotz allem an Selbstvertrauen in unsere Arbeit, um dem politischen Liberalismus eine Zukunft in Deutschland zu sichern.

Es hätte zu diesem Grund, weshalb ich mich genötigt fühle, das niederzuschreiben, was ich hier tue, nicht kommen müssen und nicht kommen dürfen.