Im Gedenken an Barbara Groeblinghoff
Eine Hommage von der Friedrich-Naumann-Stiftung

Barbara Groeblinghoff

Barbara Groeblinghoff 1963 - 2024

Zum Tod von Barbara Groeblinghoff

Das Herz am rechten Fleck, ein messerscharfer Verstand und herausragende fachliche Expertise – wenige Menschen vereinen all diese Eigenschaften. Barbara Groeblinghoff war einer von ihnen.

Am vergangenen Freitag, den 19. April 2024, verstarb sie in ihrer Wahlheimat Südafrika nach langer schwerer Krankheit im Alter von 61 Jahren.

Barbara war politisch weltgewandt und zeichnete sich durch tiefe Menschlichkeit und kluge Einschätzungsgabe aus. Sie war schlagfertig und konnte polarisieren. Barbara Groeblinghoff hatte immer den Blick für das Wesentliche und verlangte von ihren Teams stets vollen Einsatz.

Barbara Groeblinghoff

Barbara Groeblinghoff (left) pictured alongside members of a partner organization in Zimbabwe, including FNF Zimbabwe Project Manager Fungisai Sithole and the Deputy Chair of the Board of Directors at the Friedrich Naumann Foundation, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger.

 

Eine liberale Kämpferin für Gerechtigkeit mit Überzeugung

Im idyllischen Werne aufgewachsen, trieb sie ihr liberaler Freiheitsdrang und Unabhängigkeitsstreben nach Südafrika, wo sie Politik (BA), Jura (LLB) und Entwicklungsmanagement (MM) studierte. Barbara Groeblinghoff liebte das Land und die Menschen. Sie arbeitete zunächst als Anwältin in Namibia und Südafrika, bevor sie am 15. Februar 1995 ihre Tätigkeit bei der Friedrich-Naumann-Stiftung als Projektleiterin für Südafrika und Simbabwe, von 2005-2017 zusätzlich für Tansania und Kenia, aufnahm. Die Arbeit mit politischen Parteien, vor allem die Aus- und Fortbildung von Mandats- und Funktionsträgern sowie die Durchführung von Strategieworkshops waren ihre Leidenschaft.

Als gelernte Juristin verfolgte Barbara intensiv Menschenrechts- und Rechtsstaatsfragen. Für die FNF beobachtete sie u.a. über zweieinhalb Jahre lang den Schauprozess gegen die international bekannte simbabwische Schriftstellerin und Filmemacherin Tsitsi Dangarembga in Harare und gab zahlreiche brillante Interviews in internationalen Medien.

Barbara Groeblinghoff vermochte wie kaum eine andere, komplexe politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Sachverhalte präzise und fundiert, gleichzeitig aber auch anschaulich und verständlich darzustellen. Ihre Vorträge zur Geschichte, Gesellschaft und Politik des südlichen Afrikas, die sie am liebsten vor einer großen Landkarte des Kontinents am Eingang des Johannesburger Stiftungsbüros hielt, gehörten zum Pflichtprogramm jeder Besuchsgruppe.

Kolleginnen und Kollegen wird sie aber vor allem aufgrund ihrer Menschlichkeit und Loyalität in Erinnerung bleiben. Barbara Groeblinghoff hatte ein gutes und großes Herz. Die Förderung begabter Frauen war ihr stets ein großes Anliegen. Empathie, Bodenständigkeit und ein ausgeprägter Gerechtigkeitssinn zeichneten sie sowohl im Beruflichen wie Privaten aus.

Die Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit hat eine ihrer profiliertesten und engagiertesten Mitarbeiterinnen verloren. Unsere Gedanken sind bei Ihrer Familie. Wir trauern um sie, und sie wird nicht vergessen sein.