In eigener Sache
Von der Bildungsorganisation zur Kampagnenplattform: FNF beschließt strategischen Aufbruch und Neuaufstellung
Unter veränderten Rahmenbedingungen stellt sich die Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit (FNF) strategisch neu auf. Vorstand und Kuratorium der Stiftung haben dazu eine weitreichende Strukturreform beschlossen. Ziel ist die Erneuerung und Stärkung des politischen Liberalismus in Deutschland bis 2030.
Die Stiftung reagiert und strebt einen strategischen Aufbruch an: Die FNF entwickelt sich von einer klassischen politischen Bildungsorganisation zur sichtbaren Kampagnenplattform und Kompetenzschmiede für den Liberalismus. Dazu wird die interne Organisation der Stiftung umgestaltet, um künftig noch effektiver, kreativer und wirksamer zu werden.
Schwerpunkte bilden Politiktrainings und Politikkampagnen, fokussiert auf die Kernthemen Soziale Marktwirtschaft, Liberale Demokratie und geopolitischer Systemwettbewerb.
Die strategische Neuorientierung der FNF vollzieht sich in Zeiten von künftig geringeren finanziellen Spielräumen. Die Zuwendungen des Bundes an die Stiftung fallen in den kommenden Jahren erheblich niedriger aus, weil die Quote von 12,01 % auf 8,4 % ab dem 1.1.2026 sinkt. Grund dafür ist zum einen das Wahlergebnis der FDP bei der Bundestagswahl 2025 und zum anderen, dass aus dem Haushaltsansatz zukünftig eine weitere Stiftung (die AfD-nahe DES) finanziert werden wird. Die Steigerungen bei Personal- und Infrastrukturkosten sorgen für zusätzlichen Konsolidierungsdruck. Insgesamt müssen ab 2026 ca. 25 Mio. Euro pro Jahr eingespart werden.
Künftig wird die politische Bildungsarbeit in NRW und die Ausbildung internationaler Führungskräfte noch stärker auf innovative Formate ausgerichtet und flexibler organisiert. Ein liberales Bildungsnetzwerk NRW wird in Düsseldorf etabliert, nahe an Landespolitik, Verbänden und zivilgesellschaftlichen Netzwerken. Die Bildungsarbeit bundesweit und insbesondere die Politiktrainings werden weiter professionalisiert und sollen liberale Funktions- und Mandatsträgerinnen und -träger, Kandidatinnen und Kandidaten, deren Teams sowie potenzielle liberale Talente motivieren und vernetzen. Dazu bietet die Stiftung ein modernes, praxisnahes und flexibles Trainingsangebot vor Ort und bringt die Politiktrainings über ihre Länderbüros zu den Menschen. Die Theodor-Heuss-Akademie als bisherige politische Bildungsstätte in Gummersbach muss zum Jahresende 2025 geschlossen werden. Dieser Beschluss der Stiftungsgremien erfolgte nach gründlicher Prüfung von Alternativen schweren Herzens
nahezu einstimmig.
Die FNF wird den Schließungs- und Abwicklungsprozess der Theodor-Heuss-Akademie mit den Beschäftigten, den Betriebsräten und der Stadt Gummersbach in verantwortlicher Haltung gestalten. Dieser Schritt sei „schmerzhaft, aber unumgänglich“, betonen Ludwig Theodor Heuss, Vorsitzender des Kuratoriums und Karl-Heinz Paqué, Vorsitzender des Vorstands. Alle Anstrengungen müssten jetzt darauf ausgerichtet werden, Ressourcen im Sinne der neuen Strategie bestmöglich effizient und wirkungsvoll einzusetzen.
Im Zuge eines umfangreichen Maßnahmenkatalogs wird auch die weltweite Arbeit der Stiftung für Demokratie, Freiheit und Rechtsstaat stärker regional gebündelt und thematisch fokussiert. Mehrere Auslandsbüros müssen geschlossen und Arbeitsschwerpunkte neu aufgestellt werden. Die Stiftung wird die Arbeit im Ausland noch stärker an der Wirkung auf das Inland ausrichten: In Politiktrainings und Politikkampagnen, in Interviews, Analysen und Austausch von Best Practises aus der Arbeit der liberalen Partner.
Mit dieser Strategie verfolgt die Stiftung das Ziel, ihre Rolle als Denkraum, Ausbildungsstätte und Werteplattform für den politischen Liberalismus wahrzunehmen - zukunftsfähig, effizient, wirkungsorientiert.