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Karriere Rollenklischees

Karrierefrauen sind im Schulunterricht Fehlanzeige

Chefökonomin
Margarete Steiff (undatiertes Archivbild), geboren am 24.Juli 1847 und im Alter von eineinhalb Jahren an Polio erkrankt und zeitlebens körperbehindert, hätte sich den weltweiten Siegeszug des Teddybären nie vorstellen können. Ein aus Wollfilz genähtes "Elefäntle", das als Nadelkissen gedacht war, war bald als Spieltier heiß begehrt. Heute produziert Steiff mit rund 1000 Mitarbeitern jährlich 1,5 Millionen Kuscheltiere, davon 350.000 Bären, der seinen Namen von US-amerikanischen Präsidenten "Teddy" Roosevelt erhielt. dpa (Nur s/w) | Margarete Steiff (undatiertes Archivbild), geboren am 24.Juli 1847 und im Alter von eineinhalb Jahren an Polio erkrankt und zeitlebens körperbehindert, hätte sich den weltweiten Siegeszug des Teddybären nie vorstellen können. Ein aus Wollfilz genähtes "Elefäntle", das als Nadelkissen gedacht war, war bald als Spieltier heiß begehrt. Heute produziert Steiff mit rund 1000 Mitarbeitern jährlich 1,5 Millionen Kuscheltiere, davon 350.000 Bären, der seinen Namen von US-amerikanischen Präsidenten "Teddy" Roosevelt erhielt. dpa (Nur s/w) |
Margarete Steiff, 1847 geboren und Erfinderin des Teddys, gründete ihre eigene Firma. In Deutschlands Schulen kommt die Idee der erfolgreichen Unternehmerin kaum vor
Quelle: picture-alliance / dpa
In deutschen Schulbüchern kommen Frauen fast nie in führender Position oder als Gründerinnen vor. Das muss sich ändern, fordern Wissenschaftler. Sie kritisieren, dass veraltete Rollenbilder zementiert werden.

Im deutschen Schulunterricht kommen fast nie Unternehmerinnen oder Managerinnen vor. Das zeigt die Studie „Weibliche Vorbilder in Wirtschaftsschulbüchern“ der FDP-nahen Friedrich-Naumann-Stiftung, die WELT AM SONNTAG exklusiv vorliegt.

„Frauen sind keine Arbeitgeberinnen. Arbeitgeber sind Männer, Frauen sind Mitarbeiterinnen oder Kundinnen“, stellen die Forscher vom Zentrum für ökonomische Bildung in Siegen in ihrer Analyse fest. Auch der Vorgang der Unternehmensgründung werde, von wenigen Ausnahmen abgesehen, als männliche Veranstaltung dargestellt.

Mit dieser einseitigen Darstellung würden traditionelle Rollenbilder zementiert, kritisieren die Wissenschaftler. Auf den rund 5000 untersuchten Schulbuchseiten für den Unterricht in der Mittelstufe sowie in der gymnasialen Oberstufe werde lediglich eine einzige erfolgreiche Unternehmerin dargestellt.

Auch sonst kämen Frauen in Führungspositionen „nur in homöopathischen Dosen vor“, kritisieren die Forscher. Das gelte selbst für Meisterinnen oder Spezialistinnen. „In 99 Prozent der Fälle sind Frauen in untergeordneten Rollen dargestellt.“

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Seit Jahren beklagen Politiker, dass es in der deutschen Wirtschaft zu wenig Chefinnen gibt. Das Bundeswirtschaftsministerium hat das Jahr 2020 daher zum Jahr der weiblichen Business Angels erklärt: Mehr Risikokapitalgeberinnen sollen mehr frauengeführte Start-ups ermöglichen. Allerdings setzt keines dieser Programme schon bei der Schulbildung an.

Dabei müsse sich gerade in den Schulen dringend etwas ändern, fordert der Chef der Naumann-Stiftung Karl-Heinz Paqué: „Wir wollen, dass Mädchen davon träumen, erfolgreiche Unternehmerinnen zu werden. Dafür müssen wir uns im Bereich Gleichstellung um die Ursachen kümmern, statt uns an den Symptomen abzuarbeiten.“

Den ganzen Text lesen Sie in der WELT AM SONNTAG. Wir liefern sie Ihnen gerne regelmäßig nach Hause.

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Quelle: WELT AM SONNTAG

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