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Charot - Eine Komödie für ernste Themen

Mit einer Komödie sollen Bürger für politische Diskussionen und liberale Lösungsansätze sensibilisiert werden
Charot
© Friedrich Naumann Foundation 

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© Friedrich Naumann Foundation 

Wie kann man sich inmitten der Debatten zur Verfassungsreform und dem Wahlkampf politisch engagieren? Wie treffen Menschen fundierte Entscheidungen? Wie können Filipinos ihre Rechte als Bürger ausüben?

Das Philippine Educational Theatre Association (PETA) antwortete auf diese Fragen mit einer temperamentvollen musikalischen Darbietung. Mit Unterstützung der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit (FNF) setzte sich eine Komödie mit der umstrittenen Verfassungsreform auf den Philippinen auseinander und sprach Themen im Zusammenhang mit den anstehenden Wahlen an.

Laut Wolfgang Heinze, FNF Projektleiter auf den Philippinen, will die Stiftung das Engagement der Bürger für politische Diskussionen stärken und liberale Lösungsansätze anbieten. Die Stiftung unterstützt diesen öffentlichen Dialog durch neue und innovative Formate: „Wir suchen kontinuierlich nach neuen Möglichkeiten des politischen Dialogs. Wir wollen diskutieren, was auf den Philippinen passiert, und dies von verschiedenen Seiten beleuchten".

"Satirische Subversion"

Die Macher von Charot - einem philippinischen Slangbegriff, der übersetzt „nur Spaß; nur ein Scherz“ bedeutet – wollten auf lustige und interaktive Weise informieren und zum eigenständigen Denken anregen. Die Regisseurin Maribel Legarda produziert gerne „nachdenkliche Unterhaltung“, die Möglichkeiten zur Reflexion, Diskussion und zum Handeln schaffen. „Komödie und Musik bieten einen Raum der Unbeschwertheit, der es uns erlaubt, komplexe Themen zu untersuchen und zu hinterfragen. Komödien sind ein mächtiges Werkzeug, um harte Realitäten aufzudecken".

Die beiden jungen Drehbuchautoren von Charot, Michelle Ngu und J-mee Katanyag, hofften, dass die Show das kritische Denken junger Filipinos fördern würde: „Wir wollten mit dem berühmten philippinischen Charakterzug spielen, auch in schwierigen Situationen fröhlich zu sein - aber auch, dass Filipinos erkennen, wenn Dinge nicht mehr lustig sind“, so Michelle Ngu. Die Produktion ermunterte Neuwähler, sich über den aktuellen Stand der Regierungsführung zu informieren und Missstände zu kritisieren. Zuschauer sollten lernen Demokratie wertzuschätzen und sie nicht als eine Selbstverständlichkeit zu betrachten. „Wir hoffen, dass wir beim Lachen auch über die Lösung der Probleme nachdenken, die den Fortschritt unseres Landes verhindern: Korruption, Fake News, Armut, Naturkatastrophen, politische Dynastien", sagt J-mee Katanyag.

Eines der Lieblingslieder des Publikums, „Choosy", erinnerte die Zuschauer bei den anstehenden Wahlen mit Bedacht zu wählen:

Anong paninindigan mo (Was ist dein Standpunkt?)

Kaya always be choo choosy (Wähle immer mit Bedacht)

Bawat Piliin Mo, Kita Ang Iyong Pagkatao (Deine Wahl spiegelt deinen Charakter)

Der Volkswille in Form einer App

Als innovativer Teil des Theaterstückes wollte die Regisseurin Legarda dem Publikum die Möglichkeit gegeben, über den Ausgang der Aufführung zu bestimmen: „Neben der Absicht, über die Verfassungsreform und Föderalismus zu informieren, betont das Stück, was es wirklich bedeutet, an einer Demokratie teilzuhaben". Mit Hilfe einer App konnten die Zuschauer bestimmte Themen vertieft betrachten und über das Schicksal der Charaktere entscheiden. 

Die Macht der Möglichkeiten

Nach der Aufführung konnte das Publikum mit den Darstellern und Regisseuren über ihre Eindrücke und die politische Situation auf den Philippinen diskutieren. Viele Zuschauer lobten die Aufführung: „Wir brauchen Shows wie Charot. Wir hoffen, dass noch mehr Filipinos lachen und lernen können", so ein Mitglied des Publikums. Für viele Teilnehmer stand auch die Relevanz ihrer Stimme im Vordergrund. Mit ihrer Stimme entscheiden sich Wähler nicht nur für einen Kandidaten, sondern auch für ihre Zukunft: „Die Politiker, von denen wir uns führen lassen, werden den Kurs unseres Landes bestimmen. Werden sie sich für eine Verfassungsreform einsetzen? Werden sie politische Dynastien zulassen? Werden sie unsere Steuern sinnvoll einsetzen?", fragte ein anderer Zuschauer.

Eine der Zuschauerinnen fasste zusammen: „Charot ist in der Lage, das Publikum auf leichte und äußerst unterhaltsame Weise über Gesetze, Richtlinien und wichtige nationale Themen zu informieren. Während wir aus vollem Herzen lachten, stellten wir in unseren Köpfen aktiv Fragen zu den Entscheidungen, die wir als Bürger treffen müssen“.

Charot war Teil der Saisonabschlussaufführungen „PETA’s Stage of the Nation”. Sie lief vom 8. Februar bis 17. März 2019 im PETA Theater Center und begeisterte mehr als 8.000 Zuschauer für Demokratie.