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Musikalische Reise der Hoffnung

Stiftung für die Freiheit unterstützt Musikprojekt für syrische Flüchtlingskinder
Teilnehmer des Abschlusskonzerts

Die Teilnehmer des Abschlusskonzerts

© Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit

Wie können Kriegsgräuel verarbeitet werden? Musik kann die eigene Kreativität erwecken und so neue Wege im Umgang mit der Vergangenheit eröffnen, wie das Abschlusskonzert junger syrischer Flüchtlinge im Libanon kurz vor dem Weihnachtsfest gezeigt hat.

Kotaiba ist 15 Jahre alt. Als er vor einigen Jahren mit seiner Familie von Homs in Syrien in den Norden des Libanon floh, hatte er bereits schreckliche Dinge gesehen und erlebt. Aber auch im Libanon kann er kein normaler Junge sein. Am zweiten Weihnachtsfeiertag wurde er - zusammen mit anderen - von lokalen Schlägerbanden mal wieder schwer bedroht. Sie würden aus ihrem Flüchtlingscamp vertrieben oder geschlagen, wenn sie nicht aufhören würden zu singen. Dabei stand Kotaiba noch ein paar Tage zuvor auf der Bühne und Freunde und Familie jubelten ihm zu.

Die Hoffnung stirbt zuletzt

Kotaiba ist Teil eines Musikprojektes, welches die Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit mit einer lokalen Organisation durchführt. "Mishwar Amal" nennt sich diese Organisation; Reise der Hoffnung heißt dies übersetzt und die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt. Aber Hoffnung haben hier im wirtschaftlich armen Norden des Libanon nicht mehr viele. Umso wichtiger ist es, die Kinder in ihrer Einsamkeit nicht komplett allein zu lassen. Sie treffen sich regelmäßig zu Musikworkshops, um ihre Erfahrungen zu besprechen, zu verarbeiten und musikalisch aufzuarbeiten. Unterrichtet werden sie dabei von Mohamad Loubani, einem blinden Keyboardplayer aus einem nahe gelegenen Flüchtlingscamp.

Mehr als 30 junge Syrer kamen nun kurz vor Weihnachten zu ihrem Abschlusskonzert zusammen. Das Ereignis führte Familien aus dem ganzen libanesischen Norden zusammen, die ihre Kinder bei ihren Bemühungen unterstützen wollten. Es war ein buntes, hoffnungsvolles und lebhaftes Ereignis, bei dem syrische Familien vielleicht an ihrem allerersten Konzert im Libanon teilnahmen. Die Musik beinhaltete Lieder über ihre Heimat, ihre Kultur und die Zukunft. Es zog ein breites Lächeln auf die Gesichter der kleinen Kinder und steckte hoffnungsvolle Samen in die Herzen vieler, die daran teilnahmen.

Wie das konkret klang, können Sie hier erfahren. Mit dem Erwerb einer der Songs der rappenden Kinder können Sie ihnen zudem ganz konkret helfen, an sich selbst und ihre Leistung zu glauben.

Dirk Kunze leitet das Projektbüro Syrien der Stiftung für die Freiheit in Beirut.