EN

#jetztMutMachen
Corona-Schule: Gute Bildung auch in der Ausnahmesituation

Eine Studenteninitiative bietet ehrenamtlich eine „Corona-School“ an
Homeschooling Initiative

Homeschooling ist gar nicht so einfach. Diese Erfahrung machen aktuell viele Eltern. In den Mathematik Unterrichtsstoff muss man sich erst mal wieder einarbeiten und auch die Lateinkurse liegen oft bereits einige Jahre zurück. Und aktuell kann man leider nur selten und sporadisch bei dem zuständigen Lehrer zu den online gestellten Schulaufgaben Nachfragen stellen.

Wie gut, dass es jetzt die „Corona-School“ gibt. Diese wurde von einer Gruppe Studenten ins Leben gerufen, um Schüler zuhause intellektuell unter die Arme zu greifen. Tobias Bork, Gero Embser, Lukas Pin und Christoph Reiners heißen die Gründer dieser Plattform und sie sorgen dafür, dass sich über corona-school.de lernwillige Schüler mit Studenten vernetzen. Hier erhalten Schüler jeder Altersstufe und Schulform Unterstützung bei den Hausaufgaben, können den Lehrstoff gemeinsam mit den Studenten durchgehen, Nachfragen stellen und   –sofern gewünscht – sich alles in größeren Zusammenhängen erläutern lassen.

Für jeden Schüler den passenden Studenten – kostenlos

Einer der wichtigen Köpfe hinter der Plattform ist der 22-Jährige Max Niroomand, der in London für einen Hedgefond arbeitet. Der studierte Mathematiker entwickelt aktuell einen Algorithmus, der jedem Schüler den fachlich bestgeeigneten Studenten zuordnet. Zumal auch die Universitäten geschlossen sind, haben viele Studenten Zeit, das Projekt ehrenamtlich zu unterstützen. Das bedeutet: Auf die Eltern kommen durch die Nutzung der Plattform keine Kosten zu. Dahinter steht ein Gedanke: Denn die Ausgaben für Website-Hosting und deren Infrastruktur tragen die Plattformgründer selbst. Dies sei ihr persönlicher Beitrag, um in der Pandemie zu helfen.

Aktuell noch mehr Unterstützer als Hilfesuchende

Seit Montag letzter Woche ist die Seite online. Bisher meldeten sich 1.500 Studenten an, die ihr Wissen für die Schüler kostenlos zur Verfügung stellen. Um sich nicht alleine durch den Lehrstoff arbeiten zu müssen, haben sich bereits mehr als 600 Schüler registriert, Tendenz steigend. Die Anmeldung auf corona-school.de ist einfach. Jeder, der sich registriert, kann Aufgaben hochladen, die er gerne bearbeiten möchte. Anschließend wird dem Schüler ein passender Student zugeordnet, mit dem er sich zum Chatten verabredet. Hier können Fragen geklärt werden, wie die Aufgaben anzugehen sind.

Vertrauen ist gut - ein Check vorab ist besser

Den Machern der Plattform ist es sehr wichtig, dass die Studenten vertrauenswürdig sind und sich an die im Auswahlgespräch vereinbarten Grundsätze und Standards halten. Niroomand führt diese Gespräche selbst durch. Er empfiehlt den Eltern, sich selbst ein Bild von den Studenten zu machen, die ihre Kinder online beschulen. Eine Einwilligung der Erziehungsberechtigten wird aus Datenschutzgründen bei der Online-Registrierung gleich zu Anfang abgefragt, damit die Plattformbetreiber überhaupt die persönlichen Daten der Schüler verwenden dürfen.

Diese kleine bürokratische Hürde muss sein – darüberhinaus sind Zugang und Anwendungen auf der Plattform kinderleicht. Dann kann ohne Probleme mit dem gemeinsamen Lösen der Aufgaben begonnen werden – so ist auch bei schlechter Erreichbarkeit der Lehrer eine gute Bildung in solchen Ausnahmesituationen gewährleistet.