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Großbritannien
"Boris Johnson hat nur ein Ziel im Auge: Boris Johnson"

Die LibDem-Abgeordnete Irina von Wiese über den Brexit und den neuen britischen Premierminister

Die Meinung in Großbritannien zum Brexit habe sich geändert, erklärt Irina von Wiese, Politikerin der LibDems, im Interview mit dem Deutschlandfunk. Dies zeigten die Ergebnisse der Europawahl, immerhin sei die Mehrheit der neuen britischen Abgeordneten im EU-Parlament pro-europäisch.

Ein „No-Deal-Brexit“ sei daher keine Lösung, sagt von Wiese weiter. Mit Boris Johnsen als Premierminister würde es allerdings kein neues Referendum geben. Ein Ausstieg ohne Deal würde allerdings katastrophale Folgen haben: Jahrelange Verhandlungen über neue Abkommen, berichtet die Abgeordnete.

Ich fürchte, dass ein Premierminister Boris Johnson uns wirklich an den Rand eines No-Deal-Abgrunds bringen wird.

Irina von Wiese
Irina von Wiese

Was Großbritannien stattdessen benötige sei eine Entscheidung im britischen Parlament: Die Optionen seien ein Misstrauensvotum und Neuwahlen oder ein neues Referendum.

„Wir hoffen darauf, dass die großbritannische Regierung oder wer immer an der Regierung ist im Oktober um eine weitere Verzögerung für Artikel 50 bittet. Und das würde dann von der EU auch so akzeptiert, aus zwei Gründen: Erstens für eine Neuwahl oder zweitens für ein neues Referendum, das haben sowohl Michel Barnier als auch Ursula von der Leyen ganz klargemacht,“ sagt Irina von Wiese.

 

Irina von Wiese ist Europaabgeordnete der Liberal Democrats.