EN

Friedensnobelpreis
Ein wichtiges Zeichen für den Frieden

Abiy Ahmed erhält den Friedensnobelpreis
Abiy Ahmed
Der Äthiopischer Premierminister Abiy Ahmed wurde mit Friedensnobelpreis ausgezeichnet. © picture alliance / AA

Der größte Teil aller gewaltsamen Konflikte und Kriege, so stellen die Konfliktforscher des Heidelberger Instituts für Internationale Konfliktforschung jedes Jahr aufs Neue fest, finden in Afrika statt. Lange Zeit war Äthiopien eines der Zentren ausufernden Gewalt, mehr als fünfzehn Jahre tobte ein blutiger Bürgerkrieg im Land. Es ist vor allem auch dem diesjährigen Friedensnobelpreisträger Abiy Ahmed zu verdanken, dass sich Äthiopien heute auf den langen Weg der gesellschaftlichen Aussöhnung begeben hat und Frieden mit seinen Nachbarn schließen konnte.

Das Nobelpreiskomitee hat entschieden: Den diesjährigen Friedensnobelpreis erhält der äthiopische Regierungschef Abiy Ahmed. Ahmed, der seit letztem Jahr die Geschicke des Landes leitet, war stets ein Fürsprecher gesellschaftlicher wie zwischenstaatlicher Aussöhnung. So läutete er einen friedlichen Neubeginn fernab des jahrelangen staatlichen Terrors in Äthiopien ein und war einer der zentralen Vermittler im Streit zwischen den beiden ewigen Konfliktparteien Eritrea und Äthiopien. Ahmed ist kein Mann der Selbstinszenierung, sondern der ruhigen und pragmatischen Worte – im Gegensatz zu den wenig friedfertigen Populisten, die weltweit eine gesellschaftliche und politische Verrohung herbeiführen. 

In Zeiten zunehmend gefährlicher weltpolitischer Spannungen setzt das Nobelpreiskomitee ein Zeichen für die friedlichen Beziehungen zwischen Nachbarstaaten. Das Engagement Abiy Ahmeds ist ein leuchtendes Beispiel dafür, dass eine zwischenstaatliche Aussöhnung auch nach jahrelangen gewaltsamen Konflikten möglich ist. Denken wir an Länder wie Nord- und Südkorea, den Sudan, Jemen und Somalia, macht die Politik Ahmeds Hoffnung, dass die Welt den Weg der Aussöhnung nicht vergessen hat. Ahmed, so geben es die Friedensnobelpreiskriterien vor, hat "am meisten oder besten für die Verbrüderung der Völker gewirkt, für die Abschaffung oder Verminderung stehender Heere sowie für die Bildung und Verbreitung von Friedenskongressen." Es bleibt zu hoffen, dass sich Staats- und Regierungschefs weltweit ein Vorbild an Ahmed und seiner Politik nehmen – die Menschen würden es ihnen danken. Und sei es symbolisch, mit dem Friedensnobelpreis.