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Freiheitspreis
Joachim Gauck erhält Freiheitspreis 2018

Der diesjährige Preisträger im Porträt

„Wir brauchen eine Geneigtheit zur Freiheit mit Kopf und Herz“, sagte Joachim Gauck in seiner Rede zur Freiheit am Brandenburger Tor 2009, im Jahr 2014 erschien sein Buch „Freiheit. Ein Plädoyer“. Es ist ein zentrales Thema im Leben des Bundespräsidenten a.D.: Wenn jemand ein Kämpfer für die Freiheit ist, dann er – deshalb erhält Joachim Gauck am 17. November den Freiheitspreis der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit in der Frankfurter Paulskirche. 

Doch wer ist der Mann, der Deutschland prägte?

Joachim Gauck wird 1940 in Rostock, Mecklenburg-Vorpommern geboren. Nach dem Abitur studiert er Theologie. Von 1965 bis 1990 steht er im Dienst der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Mecklenburgs und arbeitet viele Jahre als Pastor. Schon als Jugendlicher tritt Joachim Gauck in Opposition zur Diktatur in der DDR. 1989 gehört er zu den Mitbegründern des Neuen Forums und wird in Rostock dessen Sprecher. Joachim Gauck ist Mitinitiator des kirchlichen und öffentlichen Widerstands gegen die SED-Diktatur. Er leitet die wöchentlichen „Friedensgebete“, aus denen die Protestdemonstrationen hervorgehen.

Im März 1990 zieht Joachim Gauck als Abgeordneter der Bürgerbewegungen, die sich im Bündnis 90 zusammengeschlossen hatten, in die zum ersten Mal frei gewählte Volkskammer ein. Er wird zum Vorsitzenden des Parlamentarischen Sonderausschusses zur Kontrolle der Auflösung des Ministeriums für Staatssicherheit gewählt. Zum 3. Oktober 1990 beruft ihn Bundespräsident Richard von Weizsäcker auf Vorschlag der Bundesregierung zum Sonderbeauftragten der Bundesregierung für die personenbezogenen Unterlagen des ehemaligen Staatssicherheitsdienstes. Von 1991 bis 2000 ist Joachim Gauck Bundesbeauftragter für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR.

Von 2001 bis 2004 ist der gebürtige Rostocker deutsches Mitglied des Verwaltungsrates der Europäischen Stelle zur Beobachtung von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit in Wien. 2003 bis 2012 ist er Bundesvorsitzender der Vereinigung „Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V.“. 

Wahl zum elften Bundespräsidenten

Am 18. März 2012 wählt die Bundesversammlung Joachim Gauck zum elften Präsidenten der Bundesrepublik Deutschland. Seine Amtszeit endet am 18. März 2017. Seit 2017 ist er Ehrenvorsitzender der Vereinigung „Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V.“ Für sein Wirken wurde Joachim Gauck mit zahlreichen Ehrungen und Preisen ausgezeichnet, darunter die Theodor-Heuss-Medaille, der Geschwister-Scholl-Preis, der Europäische Menschenrechtspreis, der Ludwig-Börne-Preis und der Open Society Prize der Central European University (CEU) in Budapest. Er ist Ehrendoktor der Universitäten Rostock, Jena, Augsburg, Münster, der National University of Ireland/Galway, der Hebrew University of Jerusalem, der Université Paris-Sorbonne sowie der Maastricht University. Er ist Ehrenbürger u.a. von Berlin und seiner Heimatstadt Rostock. Joachim Gauck lebt seit 2000 mit Daniela Schadt zusammen. Er hat vier Kinder, zwölf Enkel- und acht Urenkelkinder.

Die Preisverleihung können Sie am Samstag, 17. November ab 11:00 Uhr hier live mitverfolgen.