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Europa
Europa durch die offene Gesellschaft verteidigen

Dr. Werner Hoyer hält die 13. Berliner Rede zur Freiheit
Werner Hoyer, Redner des Abends, wird von Karl-Heinz Paqué, Vorsitzender der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit, am Brandenburger Tor begrüßt.

Werner Hoyer, Redner des Abends, wird von Karl-Heinz Paqué, Vorsitzender der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit, am Brandenburger Tor begrüßt.

© Frank Nürnberger

Zur 13. Berliner Rede zur Freiheit sprach Dr. Werner Hoyer, Präsident der Europäischen Investitionsbank, zum Thema Europa als Freiheitsprojekt vor etwa 500 Gästen.

Gerade im Europawahljahr 2019 widmet die Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit die Rede zur Freiheit dem „Projekt Europa“, das – laut Werner Hoyer – ebenso ein Projekt der Freiheit ist. Mit der Wahl zum Europäischen Parlament stellen die Bürger der Mitgliedstaaten Ende Mai die Weichen für die Politik der Europäischen Union in den kommenden fünf Jahren. Werner Hoyer erklärte in seiner Rede, warum das „Projekt Europa“ so wichtig ist, obwohl es reformbedürftig ist: „Kein Mitgliedsland steht alleine gegenüber den weltweiten Probleme. Europa hat seinen Preis, aber Europa hat auch seinen Wert“, zitierte Dr. Werner Hoyer den ehemaligen Außenminister Guido Westerwelle. 

Als Präsident der Europäischen Investitionsbank ist Dr. Werner Hoyer nicht nur Beobachter, sondern auch Gestalter europäischer Politik.

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Dr. Werner Hoyer hält die 13. Berliner Rede zur Freiheit.

© Frank Nürnberger

„Die Verbesserung Europas können wir nur erreichen, wenn wir Europa wirklich wollen“, sagte der Redner weiter. So hätte es vor kurzem noch Sorge gegeben, ob überhaupt genügend Menschen an der Europawahl teilnehmen würden. Könne sich das Modell Europa so überhaupt durchsetzen?

 „Ich sage, wir müssen aufpassen, dass wir nicht das leichtfertig auf’s Spiel setzten, was wir über Jahrzehnte aufgebaut haben“, meinte Werner Hoyer. Deutschland gehöre zu den Profiteuren der EU, wie alle: Luxemburg, Italien, Frankreich. So dürfe man eines nicht vergessen: „Für meine Eltern war es eine großartige Neuerung, ohne Pass die Grenze zu Frankreich zu passieren, heute ist dies normal für junge Leute wie auch ohne Roaming-Gebühren europaweit zu telefonieren.“

Der Blick von außen ist wichtig

Aber auch der Blick von außerhalb sei interessant, erläuterte Werner Hoyer: „Für die Menschen von außen ist Europa ein gigantisches Erfolgsmodell und ein großartiges Vorbild. Europa gilt rund um den Globus als ein Modell für Frieden, für gute Wirtschaft und Integration.“ Zuletzt habe Obama 2016 in seiner Rede in Hannover die EU als Erfolgsmodell gelobt.

Dieses Erfolgsmodell dürfe nicht von der Politik des starken Mannes kaputt gemacht werden. Denn diese spräche die Ängste der Menschen auf neue Weise an - mit neuen Technologien. Emmanuel Macron habe mit seiner direkten Ansprache der Bürgerinnen und Bürger Europas einen Nerv getroffen, da es quer gegen die nationale Nabelschau einiger populistischer Politiker liege. „Die beste Verteidigung gegen die Ideen des starken Mannes ist immer noch eine offene Gesellschaft“, sagt Hoyer.

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Europa sei nicht nur ein Friedens- und Wirtschaftsprojekt, sondern auch ein Generationenprojekt. „Daher wollen wir der nächsten Generation einen Kontinent hinterlassen, auf dem es sich zu Leben lohnt“, forderte der Redner. So müsse man junge Leute erreichen, mit kreativen Technologien und aktuellen Themen. Junge Menschen verlören immer öfter das Interesse an demokratischen Ideen, sie hätten den langen Kampf gegen den Faschismus nicht mehr miterlebt und müssten das System der Freiheit wieder neu verstehen lernen. Europa benötige gerade eine Gesellschaft, in der sich die Mächtigen der Wahrheit verpflichten.

„Europa ist ein Haus, das Stein um Stein in vielen kleinen Schritten erbaut wurde - und ich möchte nicht derjenige sein, der von seinen Kindern beschuldigt wird, an dieses Gebäude mit der Abrissbirne gegangen zu sein. Wir müssen die Latte höher legen, um Wohlstand und Frieden zu sichern“, sagte der Präsident der Europäischen Investitionsbank.

„Besinnen wir uns auf die Kraft der Freiheit, dann werden wir es schaffen“, schloss Werner Hoyer seine Rede zur Freiheit.

PQ

Karl-Heinz Paqué begrüßt die Gäste bei der 13. Berliner Rede zur Freiheit.

© Frank Nürnberger

Reder zur Freiheit ist schöne Tradition

Prof. Dr. Karl-Heinz Paqué betonte in seiner Eröffnung die Tradition, die die FNF mit der Rede zur Freiheit begründet habe. In diesem Jahr sei mit Dr. Werner Hoyer ein Redner eingeladen, der „ein engagierter Europäer von ganzem Herzen und mit Verstand ist. Der alles gibt, auch in schweren Zeiten, um die EU aus der Krise herauszubekommen.“

Die Rede zur Freiheit fand am 11. April im Rahmen der diesjährigen „Liberal Week“ der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit statt. Einmal mehr standen dabei liberale Werte und der Begriff der Freiheit im Fokus.

Prof. Dr. Karl-Heinz Paqué freute sich, die Rede zur Freiheit zum ersten Mal eröffnen zu dürfen.

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