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Adlershof
Standort mit Strahlkraft

Der Adlershof in Berlin blickt auf eine große Vergangenheit zurück
Adlershof

Innovationszentrum Adlershof

© 100 pro imago life

Der Adlershof in Berlin blickt auf eine große Vergangenheit zurück: Wiege des deutschen Motorflugs, Forschungs-, Film-, dann Fernsehzentrum, heute Deutschlands modernster Technologiepark.

Sie sind die Hoffnung für Millionen Patienten weltweit: Moderne Therapieformen versprechen im Kampf gegen Krebs neue Erfolge. Dabei wird das körpereigene Immunsystem unterstützt, selbst wieder gegen die Krebszellen vorzugehen. Vielleicht wird das bald Standard in der Krebstherapie. Daran glaubt auch Holger Wenschuh, Geschäftsführer der JPT GmbH. Die Biotechnologiefirma stellt Peptide her, die dem Immunsystem helfen, Tumorzellen im Körper zu erkennen, um dagegen Antikörper zu produzieren. JPT beliefert weltweit Forschungsinstitute sowie Pharma- und Biotechnologiekonzerne. Fast täglich verlassen kleine Päckchen mit Hoffnung die Firma in der Volmerstraße 5 in Adlershof. 

Gerade im Bereich Biotech und Life Sciences zählt der Berliner Wissenschafts- und Technologiepark zu einem der modernsten und führenden Standorte in Deutschland, aber auch international. „2006 wusste niemand, was Adlershof ist. Heute profitieren wir als Hightechfirma weltweit vom guten Ruf des Standorts“, sagt Wenschuh, wenn er auf die Anfänge von JPT im Technologiepark zurückblickt. In den vergangenen Jahren ist das Unternehmen auf eine Größe von mehr als hundert Mitarbeitern gewachsen. Und, davon ist der Geschäftsführer überzeugt: „Dazu haben die guten Bedingungen hier im Park, was Infrastruktur und die Nähe zu Unis und Forschungsinstituten angeht, entscheidend beigetragen.“

Beispielhafte Kooperationen

Adlershof zeigt: Aus der Kombination von Unternehmergeist und Wissenschaft kann eine einzigartige wirtschaftliche Stärke entstehen. Das spiegelt sich auch in der mehr als 250-jährigen Geschichte des Stadtteils. Geht man bis zum Beginn der 1900er-Jahre zurück, wurde zu dieser Zeit gerade das Flugfeld Johannisthal eingeweiht. Daraus entwickelte sich das Zentrum der deutschen Luftfahrt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Deutsche Akademie der Wissenschaften gegründet, später in Akademie der Wissenschaften der DDR umbenannt. Außerdem nahm der Deutsche Fernsehfunk in Adlershof seinen Sendebetrieb auf. 1991, nach Öffnung der Mauer, veröffentlichte der Senat den Grundsatzbeschluss zum Leitbild der „Stadt für Wissenschaft, Wirtschaft und Medien“.

Seitdem entwickelt der stadteigene Standortbetreiber und Immobilienmanager WISTA Adlershof immer weiter. Derzeit sind im Wissenschafts- und Technologiepark rund 530 Unternehmen mit 7.400 Mitarbeitern ansässig. Sie erzielten zuletzt – ohne Fördermittel – einen Gesamtumsatz von fast einer Milliarde Euro. Dazu kommen zehn außeruniversitäre Forschungseinrichtungen mit 1.750 Mitarbeitern und sechs Institute der Humboldt-Universität, an denen mehr als 6.300 Studentinnen und Studenten an der Zukunft forschen. „Wir haben eine kritische Masse erreicht, sodass man hier heute für fast alles, was man machen will, Kooperationspartner findet“, sagt WISTA-Chef Roland Sillmann. 

Der Kooperationsaspekt ist für den Standortmanager das A und O in Adlershof. „Nur wer interdisziplinär zusammenarbeitet und als Unternehmen auch mit Forschung und Start-ups kooperiert, ist zukunftsfähig.“ Das ist gerade für junge Talente attraktiv, die nach ihrem Studium bei den Firmen oder Forschungseinrichtungen am Standort anheuern. Wissenschaft und Unternehmen wachsen gemeinsam. So wie die JPT GmbH. Wenschuh und sein Team planen bereits ihren nächsten großen Schritt: ein eigenes Firmengebäude. 

Investitionssumme: 35 Millionen Euro. 4.500 Quadratmeter, Platz für 150 Mitarbeiter – selbstverständlich weiterhin im Technologiepark.