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50 Jahre BF
Von der Stiftung auf die Regierungsbank: Parlamentarischer Staatssekretär Dr. Florian Toncar blickt zurück

Dr. Florian Toncar während des Gesprächs mit Vincent Stäßer

Dr. Florian Toncar während des Gesprächs mit Vincent Stäßer

Vincent Sträßer: Welchen Einfluss hatte die Friedrich-Naumann-Stiftung (FNF) auf Ihre berufliche Laufbahn und Ihr Privatleben?

PSt Dr. Florian Toncar: Die Förderung durch die Friedrich-Naumann-Stiftung war auf jeden Fall eine großartige Möglichkeit, mich weiterzuentwickeln, auch über das eigentliche Studienfach hinaus und meinen Horizont zu erweitern. Ich konnte Menschen kennenlernen und viele neue, zusätzliche Impulse erhalten. Die Stiftung hat mir auch sehr dabei geholfen, im Ausland studieren zu können. Das war jedenfalls eine beträchtliche Erleichterung, und diese Erfahrung war für meinen Lebens- und Berufsweg nicht wegzudenken.

Sträßer: Fühlen Sie sich mit der Stiftung auch heute, nach der Förderzeit, noch verbunden?

Toncar: Absolut. Für mich ist es eine Selbstverständlichkeit, später etwas zurückzugeben, nachdem man die ideelle und finanzielle Förderung selbst genossen hat. Als aktiver Stipendiat habe ich sehr häufig an Bällen, Feierlichkeiten, Ausflügen und vielen Seminaren teilgenommen. Heute klappt das alles seltener, aber die Verbundenheit ist trotzdem immer noch sehr groß.

Sträßer: Wenn Sie an Ihre eigene Bewerbung damals zurückdenken, welchen Tipp würden Sie heute aktuellen oder neuen Stipendiaten mitgeben?

Toncar: Man muss sich gut und breit auf die Gespräche vorbereiten. Es werden keine Nischenbegabungen gesucht, sondern es kommt darauf an, den Eindruck zu hinterlassen, dass man sich für die Welt interessiert, Dinge einordnen kann, ein gutes Urteilsvermögen und Freude am Wissen hat. Ansonsten würde ich Bewerbern einfach raten, den Mut zu haben, es zu versuchen und sich nicht vorzeitig zu beschränken.

Sträßer: Sind Sie als Liberaler zur FNF gekommen oder durch die FNF liberaler geworden?

Toncar: Nein, ich war vorher schon in der FDP aktiv. Tatsächlich beschäftigt man sich mit solchen Fördermöglichkeiten ja erst, wenn man studiert und nicht früher. Für mich gehört das aktive Bekenntnis zum politischen Grundwert der Freiheit auch in Form einer Parteimitgliedschaft aber definitiv zu meinem Leben. Egal ob wir selbst aktiv Politik machen oder der Lebensmittelpunkt, wie bei den meisten Menschen, ein anderer ist: Keiner von uns bekommt die Chance, seine Begabungen zu entfalten, einfach so. Es gibt diese Chance nur, weil wir eine freiheitlich-demokratische Ordnung haben, und für die müssen genügend Menschen aktiv einstehen. 

Sträßer: Welches war Ihr persönliches Highlight?

Toncar: Es gab so viele Highlights, dass es nicht das eine herausragende gibt. Aber ich habe beispielsweise Christian Lindner bei der Stiftung kennengelernt. Er war Referent auf einem Seminar, das ich besucht habe, und wir haben uns auf Anhieb sehr gut unterhalten. Daraus wurde eine inzwischen ziemlich lange und enge Zusammenarbeit.

Sträßer: Vielen Dank für das Gespräch.

Toncar: Danke auch.


Vincent Sträßer studiert BA International Business Administration an der Hochschule WHU - Otto Beisheim School of Management und ist seit Oktober 2020 FNF-Stipendiat. Er ist Teilnehmerin der Profi Class der Liberale Medienakademie (LMA).